1. Saison im neuen Tunnelgewächshaus – Selbstbewässerungssysteme, Anzucht

Panoramabild des Tunnelgewächshauses

Das neue Tunnelgewächshaus macht sich bereit für die erste Anzuchtsaison. Durch den im vorletzten Winter stark beschädigten Folientunnel musste meine Anzucht 2022 im ebenfalls beschädigten Kleingewächshaus Platz finden (s. Foto unten).

Anzucht 2022
Anzucht 2022

Neben Pflücksalat (in dem selbstbewässernden Topf aus einer alten Wasserflasche) ist im neuen Gewächshaus im Moment nur Claytonia (Winterportulak) in einer 144er Modulplatte (Multitopfplatte) in der Anzucht. Ab nächster Woche kommen dann z.B. einige Platten mit Zwiebeln.

Selbstbewässerungssysteme

Systeme mit Wannen und Vlies

Für die Selbstbewässerung verwende ich neben den Flaschen:
– einfache Wannen mit Vlies
– Wannen mit Ziegelsteinen auf denen Bretter und recycelte Kunststoffplatten ein Vlies tragen, das ins Wasser hängt. Eine Bauanleitung / -beschreibung gibt es hier.

Die 2. Variante ist aufwändiger, bietet Verstecke für Schnecken, aber hält auch mehr Wasser.

Selbstbewässerungssysteme für die Pflanzenanzucht

Wicking Bed

Eine noch größere Variante entsteht z.Z. aus meiner alten Aquaponik. Der ehemalige Fischtank sammelt Regenwasser von der Außenwand des Gewächshauses auf. Der Überlauf geht in zwei große Maurerkübel mit Mandarinminze und marokkanischer Minze.

Minze in Pflanzcontainern

Um das Wasser optimal als Wärmesenke nutzen zu können, habe ich die beiden Seiten des Tanks zu den Außenwänden mit weißer und die beiden zum Inneren des Gewächshauses mit schwarzer Folie verkleidet. So sollte nachts die Wärme vor allem in das Gewächshaus abgestrahlt werden.

ehemalige Aquaponikanlage aus einem IBC

Das ehemalige Pflanzbeet der Aquaponik wird zu dem, was die Australier ein Wicking Bed nennen.
In den unteren Teil kommt eine Lage Blähton.
Auf diesen kommt ein dickes Vlies, das an verschiedenen Stellen nach unten in den Blähton reicht.
Darauf kommt Kompost als Pflanzsubstrat.
An der Seite geht ein Rohr von oben bis in den Blähton. Darüber wird das Beet gegossen.
Kurz unterhalb des Vlieses erhält das Beet einen Ablauf. So kann immer maximal bis zu dieser Höhe Wasser aufgefüllt werden. In dem Blähton unter dem Vlies ist dann ein Wasserreservoir, das durch das Vlies nach oben gezogen wird.
Der englische Name Wicking Bed bedeutet übersetzt in etwa Dochtbeet.
Demnächst kommen dazu mehr Fotos vom Bau.

Anbau – aktuell und geplant

Panoramabild des Tunnelgewächshauses

Im nächsten Jahr werden die Beete mit überwinterten Kulturen besetzt sein. Dieses Jahr gibt nur in ein paar Wochen etwas Schnittmangold, Winterheckenzwiebeln, Kerbel, Rucola, Spinat und Asia-Salate, bis dann im März(?) der Bärlauch unter der Werkbank durchkommen wird.

Thanks Charles!

market garden in November 2022

#TwitterArchiv

May 2022 to today’s harvest in the market garden. The plot is getting set for winter. Still in the ground: onions, leeks, kale, carrots, herbs, kohlrabi, broccoli, cabbage and thistle infestation from neighbouring field 😉 Thx @charlesdowding

(not for the thistles but rest… 🙂)

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Gewächshaus Agronom von Averto: Meine Erfahrungen

Tunnelgewächshaus Agronom

Im Mai 2022 habe ich beim lettischen Anbieter Averto.de ein Gewächshaus Agronom 6x4m mit 10mm Polycarbonat-Eindeckung gekauft. Nach dem Chaos mit einem anderen Anbieter hoffte ich auf weniger Probleme…

In Kürze:

  • teure Lieferung
  • schwierige Kommunikation
  • kein kulanter Service bei Mängeln
  • mäßige Warenqualität
  • russischer Hersteller

Lieferung

Die Anlieferung war nicht ohne Probleme. Sie war für Montag angekündigt und am Donnerstag davor (Himmelfahrt) kam eine Mail, dass man Freitag liefern würde. Da waren wir noch im Urlaub und der Termin ließ sich auch nicht mehr ändern.
Der Fahrer sprach kein Deutsch oder Englisch und die Übersetzerapp war in unserem Funkloch nutzlos. Der Nachbar, der die Lieferung annahm, konnte zum Glück den Fahrer überreden, in unsere Sackgasse rein zu fahren, was dieser zunächst verweigerte. Achtung: Laut Lieferbedingungen hätte er 300m entfernt am Ortseingang abladen können! Auch den Hinweis, dass eine Person zum Abladen da sein muss, sollte man ernst nehmen, da der Lastwagen über keine Hebebühne o.ä. verfügte. Für einen Lieferpreis von 714,-€ ein echtes Schnäppchen…

Aufbauanleitung, Packliste / Stückliste Gewächshaus Agronom

Leider bin ich nicht sofort dazu gekommen, das Gewächshaus aufzubauen, habe aber natürlich die Sendung auf Vollständigkeit überprüft. Dabei habe ich aber das kleine Sternchen in der Aufbauanleitung übersehen, dass die mitgelieferten Schrauben nicht für die Materialstärke unserer Eindeckung geeignet sind. Als ich dieses mit Hinweis auf die 2-jährige Gewährleistung im Oktober reklamierte, schrieb man mir, ich hätte drei Monate lang reklamieren können. Jetzt nicht mehr. Die Frage, wie 35 Millimeter lange Schrauben 40mm Eindeckung ohne Kompression halten sollen, wurde nicht beantwortet. Dann kam zunächst nichts mehr.

Spätestens wenn man die Polycarbonatplatten der Giebelseiten mit Abschlussprofilen versieht, halten die 25mm Schrauben nichts mehr. Da die Abschlussprofile nur ca. 1,5-2mm zusätzlich auftragen, ist klar, warum der Hersteller die 25mm Schrauben nur bis 6mm Eindeckung für geeignet hält. Andere Schrauben zu beschaffen ist nicht so einfach, da die nächst größere Länge von 35mm durch die 10mm Eindeckung und die 20mm Metallrahmen durchgeht.

Zu kurze, mitgelieferte Schrauben
Zu kurze, mitgelieferte Schrauben

Reklamation und Service

Auf der Shopseite des Gewächshauses habe ich ein Stahlfundament für 160,-€ mitbestellt. Beim Aufbau stellte sich heraus, dass es nicht zu den Maßen und Bohrungen des Gewächshauses passte. Eine Anfrage nach kulanter Regelung wurde mit dem Hinweis abgebügelt, ich hätte nachfragen müssen, ob das (zusammen mit dem Gewächshaus auf einer Seite angebotene) Fundament mit der bestellten Variante kompatibel ist. Der Hinweis auf die Shopseite wurde nicht mehr beantwortet. Das Fundament wanderte als Metallschrott in eine Werkstattecke.

Google-Rezension bringt Bewegung

Nachdem ich meine Erfahrungen mit dem Gewächshaus Agronom von Averto auf Google Maps ausführlich und negativ bewertet habe, kam etwas Bewegung in die Sache.

Man bot mir an, das Fundament auf eigene Kosten zurückzuschicken. Dann würde man nach Zustand der Ware, Vollständigkeit und Vorhandensein der Originalverpackung entscheiden, was ich erstattet bekommen würde. Die „Originalverpackung“ bestand übrigens aus etwas Klebeband, das die Metallprofile zusammenhielt und einem kleinen Pappkarton mit Schrauben und einer russisch beschrifteten Skizze des Fundaments.

Der zeitliche und finanzielle Aufwand für eventuell ein paar Euro zurück war mir dann zu viel, insbesondere auch weil der Verkäufer uneinsichtig blieb, dass die Aufbauanleitung explizit die Verwendung der mitgelieferten Schrauben ausschloss: „Wir hatten nie Probleme mit diesem Modell, das mit 10 mm Polycarbonat bedeckt ist.“

Russisches Produkt

Beim Auspacken stellte ich auch fest, dass Averto nicht der Hersteller des Gewächshauses ist, sondern dieses aus Russland bezieht. Das wäre drei Monate nach dem Angriff auf die Ukraine ein Ausschlussgrund für mich gewesen.

Qualität

Die Maßhaltigkeit der Teile ist nicht sonderlich gut. Die Bögen der Giebel waren 403cm respektive 404cm weit, die anderen Bögen deutlich unter 400cm. Dadurch kommt es beim Aufbau zu Spannungen und Verformungen. Das Stahlgerüst des mit 600x400cm verkauften Gewächshauses ist tatsächlich 602x404cm groß. Zum Glück habe ich die Fundamente erst gebaut, als es da war. Interessanterweise weist die russische Aufbauanleitung des Herstellers die korrekten Maße aus.

Im Shop fehlt ein Hinweis darauf, dass unbedingt Abschlussleisten für die Polycarbonatplatten mitgekauft werden müssen. Vielleicht liegt es daran, dass nur für die 10mm starke Eindeckung keine Abschlussleisten im Angebot sind (Stand Oktober 2022). Wenn man diese Abschlussleisten allerdings anbringt, sind nicht nur die Schrauben endgültig zu kurz (s.o.) sondern auch die Vierkantstücke der Fenstergriffe greifen nicht mehr in die Haltebleche der Einreiber ein…

Zu kurzer Vierkant am Einreiber bei Montage von Abschlussprofilen
Zu kurzer Vierkant am Einreiber bei Montage von Abschlussprofilen

Die Aufbauanleitung ist sehr schlecht gemacht. Dasselbe Bauteil hat in Zeichnungen, Listen und Text schon mal verschiedene Namen (teils auch fachlich falsche). Die Anzahl der Querstreben ist in einer(!) Zeichnung mit drei verschiedenen Werten ablesbar – und keiner der Werte stimmt! Die kyrillische Anleitung auf der Seite des russischen Herstellers zeigt auf den Bildern einige Details, die in der deutschen Anleitung einfach fehlen. Das waren nur die Highlights.

verwirrende Skizze in Aufbauanleitung
Es sind nicht 10 (rot), nicht 9 (lila) oder 8 (blau) sondern 11 Querstreben…

Ehrlich war der Anbieter beim Hinweis auf die Windbeständigkeit. Angegeben ist das Gewächshaus mit bis zu 20 m/s also 72 km/h. Ob die Konstruktion dem standhält, halte ich für fraglich. Durch längere Schrauben, durch Verdreifachung der Anzahl der Schrauben zur Befestigung der Eindeckung, durch zusätzliche Windrispenbänder und durch zusätzliche Metallbänder über die Dacheindeckung habe ich die Konstruktion widerstandsfähiger gemacht. Zusätzlich habe ich von den vier mit filigranen Scharnieren angebrachten Türen, die fast die gesamten Giebelflächen einnehmen, zwei fest mit dem Rahmen verschraubt.

Wer Wert darauf legt, dass die Wärme im Gewächshaus bleibt, sollte außerdem zusätzliche Anschlagleisten mit Dichtungen an den Türrahmen anbringen, da die Luftspalte 5mm deutlich überschreiten. Gleiches gilt für die Fenster. Der Austausch der filigranen Scharniere von Türen und Fenstern macht ebenfalls Sinn.

Zusätzliche Dichtleisten an Fenstern und Türen des Gewächshauses
Zusätzliche Dichtleisten an Fenstern und Türen

Weil die Fenster über keine Scheren oder anderen Vorrichtungen verfügen, um ein vollständiges Umschlagen zu verhindern, habe ich Reste der Montagebänder für die Windrispenbänder als Stopper eingebaut.

Da die mittlere Bahn der Dacheindeckung überlappend über den seitlichen Bahnen liegt, hat sie 10mm Abstand von der Rahmenkonstruktion. Das Polycarbonat ist flexibel genug, um es zur Mitte hin auf die Rahmen drücken zu können. Ich habe mich entschieden, überall Zulagen aus alten Leisten einer Teak-Sitzbank dazwischen zu legen. Dadurch ist die Montage spannungsfrei.

Die Korrosionsbeständigkeit des Rahmens wird interessant. Nach gerade einmal fünf Monaten muss ich schon erste Stellen der „Feuerverzinkung“ nacharbeiten.

Fazit meiner Erfahrungen mit dem Gewächshaus Agronom

Im Vergleich zu einem Folientunnel ist der Aufwand beim Bau des Gewächshauses Agronom sehr hoch – wenn man es vernünftig macht. Außerdem fallen erhebliche Mengen an Verpackungsmüll an, da beide Seiten der Eindeckung mit Schutzfolien bezogen sind. Unsere 240l Wertstofftonne war voll. Vom Material wäre das schon eine Folie für einen Tunnel!

Das Gewächshaus ist in der gelieferten Form eher ein „Serviervorschlag“ als ein kompletter Bausatz. Natürlich kann man es wie geliefert aufbauen und benutzen. Die fehlenden Abschlussprofile für die Polycarbonateindeckung (Algenbildung und eindringender Dreck) und die zugigen Spalten an Fenstern und Türen sprechen aber dagegen. Die zu kurzen Schrauben stellen sogar unterhalb der versprochenen 20m/s Überlebenswindgeschwindigkeit eine echte Gefahr für den Bestand des Gewächshauses dar.

Da zum Kaufpreis des eigentlichen Gewächshauses noch Frachtkosten, das unbrauchbare Fundament, ein brauchbares Fundament, die Abschlussleisten, Silikon, zusätzliche Montagebänder, Metallprofile, Schrauben und Scharniere kamen, was den Preis mehr als verdoppelte, würde ich das Gewächshaus nicht wieder kaufen.

Es hat ein tolles Raumgefühl, aber verglichen mit dem Aufwand für einen Folientunnel gewinnt dieser immer. Preislich ist das Gewächshaus natürlich noch weit von einem Glasgewächshaus entfernt, aber die Zukunft muss zeigen, wie stabil die Konstruktion ist und wie lange das Polycarbonat durchhält.

Immerhin könnte ich die Unterkonstruktion später auch noch mit Folie überziehen, falls die Eindeckung ersetzt werden muss…. 😉

NoDig-Marktgarten Woche 11

Gartenpanorama

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Erste – nennenswerte – Ernte(n)

Es sind erst gute zwei Monate vergangen, seit wir mit dem unreifen Kompost mit pH 5,0 begonnen haben, den Marktgarten zu gestalten. Dank der Anzucht auf Modulplatten haben wir – obwohl die Hasen viel weg geknabbert haben – jetzt schon unsere ersten, kleinen Ernten essen können:

  • Erbsen (zunächst Sprossen für Salat, dann Zuckerschoten und jetzt Markerbsen) aus einer Packung Trockenerbsen vom Supermarkt angezogen
  • Rote Beete Gesche
  • Palmkohl Nero di Toscana
  • Gurken Russian Pickling

Als nächstes kommen Kartoffeln, Bohnen und Kohlrabi dazu.

Hasen müssen draußen bleiben

Gemüsebeete im NoDig-Marktgarten Woche 11

Weil die Hasen alles wegfressen, was ihnen vor die Nase kommt und nicht mit Netz oder Vlies gesichert ist, haben wir angefangen einen 1m hohen Hasenzaun zu ziehen. Der untere Teil des Zaunes im Bild wird noch eingegraben. Bisher sind erst drei Seiten fertig, aber es sollten die Hauptrichtungen sein, aus denen die Hasen den Weg zu unserem zarten Gemüse finden. Die Kamera wird es die nächsten Tage zeigen.

Tierische Besucher der Woche

Bei den tierischen Besuchern war diese Woche tatsächlich eine Überraschung dabei. Ich wusste, dass es hier im nördlichen Schleswig-Holstein Marderhunde gibt, aber gesehen habe ich noch keinen. Wie mir ein Jäger aber bestätigte, ist auf den Bildern von zwei Nächten ein Marderhund zu sehen.

Der Hase schaut etwas versonnen durch das Vlies auf den Kohl, den er vor ein paar Wochen bis zum Strunk reduziert hatte.

NoDig-Marktgarten Woche 9

No-Dig-Marktgarten Woche 9

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Was wächst im frischen Kompost – und was nicht?

Gemüsebeete im NoDig-Marktgarten Woche 9
Kartoffel, Erbsen, Soja und Bohnen
auflaufende Ackerbohnen im NoDig-Marktgarten Woche 9
Von links: 2 Beete Erbsen und 2 Beete Ackerbohnen jeweils am 22.6. gesät am 7.7.
Gemüsebeete im NoDig-Marktgarten Woche 9
Zwiebeln (1. Beet) und Mais (3. Beet) in Modulplatten vorgezogen und ausgepflanzt

Ganz einfach ist es nicht zu bewerten, was gut wächst und was weniger gut, da die Hasen das Bild etwas verzerrt haben. Aber grundsätzlich wächst im Moment am Besten, was wie z.B. Kartoffeln selbst Vorräte mitbringt oder sich Stickstoff aus der Luft besorgen kann wie die Leguminosen (Erbsen, Bohnen, Soja). Auch die in Modulplatten vorgezogenen Pflanzen wachsen besser als die gleichen Pflanzen in Direktsaat.

Das Bodenleben entwickelt sich zwar, aber für Pflanzen verfügbarer Stickstoff ist rar, wovon die gelben Blätter beim Mais zeugen.

Die Beikräuter der Woche (1. und 7. Tag Woche 9)

Beikräuter im Eimer im NoDig-Marktgarten Woche 9
Beikräuter im Eimer im NoDig-Marktgarten Woche 9

Am siebten Tag nach dem letzten Jäten war die Ausbeute etwas größer (2. Bild). Leider sind auch ein paar Kartoffelpflanzen dabei, die Anzeichen von Krautfäule zeigten. Der Druck durch ausdauernde Beikräuter hat etwas zugenommen, aber wenn nach einer Stunde Jäten im Eimer gerade der Boden bedeckt ist, ist das für mich ok. 🙂

Die regelmäßigen BesucherInnen

Feldhasen, Katzen und Tauben sind immer auf den Bildern der Wildtierkamera. Der Graureiher kommt deutlich seltener vorbei und ich konnte bisher nicht ausmachen, was er hier findet.

Erste Ernte!

Am Ende der neunten Woche können wir ernten! An den Erbsen sind Zuckerschoten (und Sprossen für Salat), beim Cavolo nero sind erste Blätter erntereif und an den Gurken Russian Pickling sind kleine Gurken in passender Größe zum Einlegen.

Beete im NoDig-Marktgarten Woche 9
13.7.2022 am Ende der 9. Woche seit Start

NoDig-Marktgarten Woche 8

Marktgarten

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Weil das Land für den Garten überraschend schon im Mai und nicht erst im Herbst zur Verfügung stand, hatte ich bei weitem nicht genug Pflanzen vorgezogen, um rund 250 m2 Beete bestücken zu können. Deshalb habe ich auf einigen Flächen Erbsen, Ackerbohnen und Soja gesät, damit die Beete nicht ungenutzt bleiben. Andere Flächen sind noch recht spät im Jahr mit keimende Kartoffeln aus dem Küchenvorrat bepflanzt worden.

Beikräuter (Unkraut)

Beim wöchentlichen Jäten entferne ich ungefähr eine Stunde lang, was an Beikräutern durch die Kompostschicht hoch wächst. Das Bild mit dem Eimer zeigt die gesamte – kleine – Ausbeute der Woche auf ca. 500 m2.

Transplantation aus Modulplatten vs. Direktsaat

Wie auf den Bildern oben zu sehen ist, wachsen die in Modulplatten vorgezogenen Erbsen deutlich besser, als die vor Ort gesäten. Ich vermute, es hat damit zu tun, dass sie eine kleine Menge reifen Komposts und damit ihr eigenes Mikrobiom an Bodenlebewesen mitbringen. Der unreife Kompost vom Kompostwerk enthält praktisch kein für Pflanzen erreichbares Nitrat. Dieses muss ihnen über Pilze und andere Bodenlebewesen erst zugänglich gemacht werden. Diese Unterstützung fehlt den Direktsaaten.

Doch trotz der Probleme versorgen uns die Erbsen mit der ersten kleine Ernte in Form von Sprossen. Dazu kneift man die obersten Blätter an einer Blattachsel ab. Von hier treibt die Pflanze neu aus. Die Sprossen sind lecker im Salat oder in Pfannengerichten.

Pfefferspray gegen Hasen und Tauben

Die Verluste durch Fraß von Hasen und Tauben sind teilweise niederschmetternd. Da wo gerade das Bodenleben anfing die Pflanzen zu ernähren, waren sie bis zum Boden weggeneit (Plattdeutsch für weg geknabbert/gefuttert). Aber der abenteuerliche Sud aus Chili und Cayennepfeffer tut, was er soll! Seit ich gesprüht habe, sind die behandelten Pflanzen kaum mehr angeknabbert worden. Allerdings scheint die Wirkung nach etwas Regen jetzt nachzulassen. Aber längst aufgegeben Pflanzen scheinen wieder eine echte Chance zu haben.

NoDig-Marktgarten Woche 7

Marktgarten Woche 7

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Der Boden lebt!

Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell das Bodenleben von dem heißen, fast sterilen Kompost Besitz ergriffen hat. Nachdem ich mich schon über die weißen Fäden des Pilzmyzels im Boden gefreut hatte, ist der Boden jetzt voller kleiner Fruchtkörper, die überall aus der Oberfläche brechen.

Beikräuter der Woche

zwei Eimer mit Beikräutern der Woche und Müll aus dem Kompost

Ein bis eineinhalb Stunden pro Woche hacke ich den Weg rundherum und jäte die inneren Wege und Beete. Im rechten Eimer sind die ausdauernden Beikräuter wie Quecke und Disteln, die durch die 40 cm starke Kompostschicht hoch wachsen. Im linken Eimer sind Plastikteile, die leider immer im Kompost mit Bio-Zertifikat zu finden sind.

Noch ein beweglicher Untersatz

aus Werkstattresten gebauter Gartenwagen

Da das Gelände im Vergleich zum Garten am Haus doch recht weitläufig ist und ich als großer Mensch nicht gerne ständig am Boden arbeite, habe ich mir aus Werkstattresten einen schmalen Wagen gebaut, der genau auf die Wege zwischen den Beeten passt. Die Höhe mag einigen etwas hoch erscheinen, aber ich finde sie genau richtig. 🙂

Modulplatten handhaben

Beim Entnehmen der Pflanzen aus den Modulplatten habe ich immer das Problem mit den Finger an den scharfen Kanten der Löcher im Boden hängen zu bleiben. Außerdem kann es recht mühsam sein 84 oder 144 Planzmodule einzeln mit den Fingern oder einem Hölzchen aus den Modulplatten zu drücken.

Deshalb habe ich mir aus einem Stück Flacheisen und ein paar Holzdübeln eine Vorrichtung zum Herausdrücken gebaut. Die seitliche Führung könnte gerne noch etwas höher sein, aber sonst bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Beim Bohren der Dübel und der Löcher im Flacheisen ist etwas Präzision gefragt, damit die Modulplatten nicht an den Dübelhölzern hängen bleiben.

NoDig-Marktgarten Woche 6

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Die letzten Beete sind angelegt

Frisch angelegte Beete

Es war ein langer Weg fast 140 Tonnen Kompost zu verteilen, aber jetzt sind die letzten Beete angelegt. Die meisten Beete habe eine Nord-Süd-Ausrichtung. Die zuletzt angelegten gehen von Osten nach Westen. Zum einen konnten wir so die Standardlänge von acht Metern beibehalten und zum anderen sind sie so ausgelegt, dass künftig ein Folientunnel genau darüber passen würde.

Was wächst – was nicht?

Kartoffeln und Zwiebeln fangen an zu wachsen

Der noch sehr saure, nährstoffarme Kompost macht es den Pflanzen nicht leicht. Am Besten wächst derzeit, was wie Kartoffeln noch eigene Vorräte mitbringt oder Leguminosen also Pflanzen wie Erbsen und Bohnen, die mit Hilfe von Bakterien Stickstoff aus der Luft nutzen können. Die in Modulplatten vorgezogenen Pflanzen wie Mais haben hingegen allmählich die in den Pflanztöpfen mitgebrachten Nährstoffe aufgezehrt und bekommen gelbliche Blätter. Das deutet auf Nährstoffmangel hin. Sie werden erst besser versorgt, wenn Pilze und Mikroben für die Pflanze Stickstoff verfügbar machen, den die Pflanze nicht selbst aus dem Boden entnehmen kann. Der Aufbau und die Entwicklung dieser Nützlinge wird aber etwas Zeit benötigen.

Man könnte mit Stickstoff düngen. Leider zerstört Stickstoffdünger die Lebensgemeinschaften im Boden und macht die Pflanzen so von externer Zufuhr von Stickstoff abhängig. Dabei ist in den meisten Böden genug Stickstoff vorhanden, um die Pflanzen zu ernähren, wenn man das Mikrobiom (Pilze, Mikroben, Kleinlebewesen) seine Arbeit machen lässt.

Neues Transportmittel für Material

Fahrradanhänger als Gemüse- und Materialtransporter

Um die rund 11 Kilometer zum Garten und zurück auch mit Material oder Ernte nicht immer mit dem Auto zurücklegen zu müssen, ist die neueste Errungenschaft ein Fahrradanhänger. Der war ursprünglich für den Transport von Kindern ausgelegt, aber eine dünne Holzplatte als Boden und eine große Eurobox machen ihn perfekt für meinen Zweck.

Willkommene HelferInnen treffen ein

Schwebfliege auf Calendula

Die aus dem Hausgarten transplantierten Calendula sind erstaunlich gut angewachsen und fangen an zu blühen. Das zieht Nützlinge wie die Schwebfliege auf dem Foto oben an. Schwebfliegen sind wichtige Bestäuber. Außerdem jagen ihre Larven auch Blattläuse.

NoDig-Marktgarten Woche 5

Fleece protects tender plants.

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Die Diebe sind ermittelt!

Dutzende von Fotos zeigen die Verdächtigen in sehr eindeutigen Posen. Es sind Feldhasen, die unser junges Gemüse dezimieren.

Hasen im Gemüsegarten
Hasen im Gemüsegarten

Gegenwehr

Ein paar Chilischoten in der Küchenmaschine zerkleinert, mit etwas Cayennepfeffer ergänzt, gesiebt und gefiltert: Das soll mein Abwehrspray gegen gefräßige Hasen werden. Der Erfahrungsbericht folgt.

Chilisuppe gegen Feldhasen

Zur Sicherheit habe ich aber auch noch die Kohlbeete endlich mit Insektenschutznetzen überzogen. Die könnten auch die Hasen abhalten.

Insektenschutznetze über Kohlpflanzen

Beikräuter der Woche

Quecke und andere Beikräuter

Die Quecken hier sind deutlich robuster als im Garten an unserem Haus. Die Stängel sind teilweise mehrere Millimeter stark. Aber für eine Woche ohne Jäten finde ich die Ausbeute auf über 500 m2 sehr überschaubar. Damit die dauerhaften Beikräuter unter den 30-40cm Kompost aufgeben, ist es wichtig, jetzt nicht nachzulassen und alles rauszuholen, was durchbricht.

Der dümmste Bauer…?

alte Kartoffeln als Setzkartoffeln

Es ist spät in der Saison, aber da Kartoffeln in 3-4 Monaten reif sein können, kommt jetzt noch in die Erde, was in der Speisekammer an gekeimten, verschrumpelten Kartoffeln herum lag.

Wenn der Ertrag gut werden sollte, liegt es hoffentlich nicht am Sprichwort aus der Überschrift.

NoDig-Marktgarten Woche 4

NoDig-Marktgarten Woche 4

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Wer hat von meinen Bohnen gegessen?

Und wer hat den Kohl komplett abgefressen? Warum sind von den Sojabohnen nur noch Strünke nach?

Die überraschend gute Entwicklung der Pflanzen im viel zu frischem Kompost wird von unbekannten Dieben genutzt, um sich auf unsere Kosten den Bauch voll zu schlagen.

Die meisten Bilder der Wildtierkamera sind unbrauchbar. Aber es gibt Verdächtige: