Tageskurs bei C. Dowding – Homeacres

Homeacres

Im letzten August haben wir Urlaub in Devon, England, gemacht. Bevor wir nach Devon fuhren, trafen wir uns mit Freunden in Bath. Da Homeacres, der Garten von Charles Dowding, praktisch auf dem Weg lag, schaute ich in den Kurskalender. Just an dem Tag, als wir dort vorbeikamen, gab es einen Tageskurs.

Ich habe schon viele Stunden YouTube-Videos von Charles gesehen, diverse seiner Bücher gelesen und folge seinem Blog und Twitter-Stream. Deshalb war ich mir nicht sicher, ob die Investition von fast 200 Pfund für den Tageskurs gerechtfertigt wäre. Aber meine Frau hat mich quasi gezwungen, den Kurs zu buchen. Zum Glück habe ich so eine vernünftige Frau. 😉

Vieles von dem, was Charles erzählte, kannte ich aus Videos, Büchern und mittlerweile – nach fast 10 Jahren NoDig – aus eigener Anwendung. Was aber wirklich überwältigend war, ist die Gesundheit der Pflanzen und die Schönheit Homeacres mit eigenen Augen zu sehen. Außerdem ist Charles tatsächlich so nett und bescheiden, wie er in seinen Videos wirkt.

Neben ein paar Tipps und Tricks habe ich aber vor allem eines aus Homeacres mitgenommen:
Ein erfahrener Gärtner wie Charles erwirtschaftet auf ~1.300 m2 mit einem zusätzlichen Gärtner in Vollzeit und zwei Teilzeitkräften für die Ernte einen Umsatz von 25.000 Pfund zuzüglich von Produkten für die Selbstversorgung und das Catering der Kurse (sehr lecker!). Das wichtigste Produkt sind dabei Salatmischungen.
Ohne die Kurse und den Verkauf von Merchandise sowie Büchern wäre Homeacres keine profitable Unternehmung.

Modelle für Market Gardens / Marktgärten wie von Eliot Coleman, Jean-Martin Fortier oder Curtis Stone (mittlerweile als Prepper in merkwürdige Verschwörungstheorien abgeglitten) aus dem amerikanischen bzw. kanadischen Kontext auf Europa zu übertragen, ist nicht leicht.

In der Neuen Welt ist der Anteil der Lebensmittel an den Lebenshaltungskosten deutlich höher. Um in Europa (relativ gesehen) ähnlich hohe Erlöse zu erzielen, braucht es eine Umgebung mit sehr hoher Kaufkraft d.h. in der Regel ein wirtschaftlich starkes, urbanes Umfeld in der Nähe.

Bestimmte Pflanzen sind nur dann wirtschaftlich, wenn sie z.B. in Form einer SoLaWi (solidarischen Landwirtschaft) von den Mitgliedern mitgetragen werden. Charles hat dazu ein interessantes Video gemacht, in dem es u.a. um die (Un-)Wirtschaftlichkeit von Karotten im Marktgarten geht.

Kurzum: Wenn Du dich mit dem Gedanken trägst, einen Marktgarten zu betreiben und Du zufällig bei Charles Dowding in der Nähe bist, lohnt sich ein Tageskurs auf jeden Fall.
Falls Du allerdings einfach umweltfreundliches Gärtnern in einer schönen Umgebung lernen willst, dann musst Du den Kurs machen. 😉

Thanks Charles!

market garden in November 2022

#TwitterArchiv

May 2022 to today’s harvest in the market garden. The plot is getting set for winter. Still in the ground: onions, leeks, kale, carrots, herbs, kohlrabi, broccoli, cabbage and thistle infestation from neighbouring field 😉 Thx @charlesdowding

(not for the thistles but rest… 🙂)

Tweet replies
Tweet replies

NoDig-Marktgarten Monat 4

Beete im NoDig-Marktgarten Monat 4

Nach zweieinhalb Wochen Urlaub bin ich Anfang September wieder im Marktgarten gewesen. Die Beikräuter halten sich in Grenzen – aber das Gemüse hat die Grenzen zum Teil gesprengt. Von verkrauteter Fläche zu fruchtbarem Gemüsegarten hat es nur wenige Wochen gedauert, obwohl der Kompost nicht die richtige Reife hatte und die Hasen uns große Konkurrenz gemacht haben.

Ernte
Zucchini, Knollenfenchel, Rote Beete, Tomaten Soja, Kartoffeln

Dürresommer

Die Dürre hat dem Garten erstaunlich wenig anhaben können. Vor dem Urlaub habe ich nur die wichtigsten Gemüse mit der Hand gewässert. Nach rund 2000l und zwei Stunden Arbeit, weiß man, was man getan hat. Im Urlaub haben unsere Freunde nur sporadisch mit der Hand gewässert. Trotzdem hat der Boden mit NoDig ab ca. 5-10 cm noch viel Feuchtigkeit gehalten.

Gemüsebeete im NoDig-Marktgarten Monat 4

An den Ahornbäumen am alten Güllebehälter kann man sehen, wie trocken es war. Die Kronen sind licht und der Boden voller trockener Blätter.

von Trockenheit geschädigte Ahornbäume

Auch die vertrockneten Erbsen sprechen für sich. Hier im nördlichen Schleswig-Holstein gelingt es mir so gut wie nie, Erbsen an der Pflanze trocknen zu lassen.

getrocknete Erbsen am Strauch

Die Kartoffeln zeigen sich von der Trockenheit völlig unbeeindruckt, obwohl sie nie gegossen worden sind!

Kartoffelpflanzen
Eimer voller Kartoffeln

Wenn es aber eine Pflanze gibt, die die Hitze genießt, so ist es das Basilikum.

Basilikumsorten
Zitronenbasilikum, Thaibasilikum und Genoveser Basilikum

Auch die Sojapflanzen kommen mit den Bedingungen gut klar und haben viele Schoten.

Sojapflanze

Bei jeder Fahrt in den Garten bringe ich leckere Beute heim.

Korb voller Gemüse.
Gemüseernte

NoDig-Marktgarten Woche 13

NoDig-Marktgarten Woche 12

Reiche Ernte

Die Erbsen sind durch die unterschiedlichen Zeitpunkte der Aussaat in verschiedenen Phasen. Wir genießen noch Sprossen und Zuckerschoten, ernten auch Markerbsen, aber die ersten Büsche trocken schon aus zu Trockenerbsen, die ich dann dreschen werde.

Wie man auf den Bildern sehen kann, sind die Erbsen nicht abgestützt. Ich säe sehr eng in und zwischen den Reihen. Wenn die Pflanzen jung sind, ernte ich viele Sprossen. Dadurch verzweigen die Pflanzen stark. Wenn sie größer werden, bilden sie ein dichtes Dickicht. Möglicherweise verzichte ich damit auf Ertrag, aber dafür muss ich keine Schnüre spannen oder Erbsenreiser sammeln und stecken.

Die Zucchini sind eine echte Herausforderung: Nur wenige Tagen zwischen meinen Besuchen im Garten reichen aus, um wahre Monster zu schaffen.

Die von den Hasen abgefressenen Buschbohnen sind als winzige Pflanzen nachgewachsen, die trotzdem ordentlich tragen.

Bohnen

Danke RHS

Die britische RHS (Royal Horticultural Society) bietet ihren Mitgliedern den wunderbaren Service, den ExpertInnen der RHS unbegrenzt viele Fragen zu stellen (telefonisch oder per Webformular). Als ich auf dem Palmkohl merkwürdig aussehende Larven entdeckte, konnte ich mit meinen Gartenbüchern und dem Internet nicht herausfinden, um was es sich handelte.

Larve einer Schwebfliege auf Palmkohl

Meine Anfrage bei der RHS brachte dann eine mir etwas peinliche Antwort von der sehr freundlichen Forschungsleiterin „slugs and snails“ Dr Hayley Jones. Ich hätte in meinen Büchern und im Netz nicht bei den Schädlingen sondern bei den Nützlingen suchen müssen. Bei den Larven handelt es sich um eine Schwebfliegenart, die sich um die Blattläuse auf unserem Kohl kümmert.

Seit Jahren pflanze ich im Gemüsegarten auch immer Blumen an, um Schwebfliegen in den Garten zu bringen – und dann erkenne ich die Larven nicht, wenn ich sie habe…
Hier im Marktgarten war eine der ersten Pflanzen, die richtig gut wuchs, Calendula. Die hatte ich just zu dem Zwecke angepflanzt, Schwebfliegen anzulocken.

MArktgarten mit Calendulabeet

Falls Du auch Mitglied im RHS werden möchtest, lass dich nicht abwimmeln, falls das Webformular keine Mitglieder aus der EU (aber dafür z.B. aus Kirgistan) aufnehmen möchte. Wenn man den Support lang genug wegen dieser Diskriminierung nervt, finden sie Wege. 😉

RHS Membership Card

NoDig-Marktgarten Woche 11

Gartenpanorama

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Erste – nennenswerte – Ernte(n)

Es sind erst gute zwei Monate vergangen, seit wir mit dem unreifen Kompost mit pH 5,0 begonnen haben, den Marktgarten zu gestalten. Dank der Anzucht auf Modulplatten haben wir – obwohl die Hasen viel weg geknabbert haben – jetzt schon unsere ersten, kleinen Ernten essen können:

  • Erbsen (zunächst Sprossen für Salat, dann Zuckerschoten und jetzt Markerbsen) aus einer Packung Trockenerbsen vom Supermarkt angezogen
  • Rote Beete Gesche
  • Palmkohl Nero di Toscana
  • Gurken Russian Pickling

Als nächstes kommen Kartoffeln, Bohnen und Kohlrabi dazu.

Hasen müssen draußen bleiben

Gemüsebeete im NoDig-Marktgarten Woche 11

Weil die Hasen alles wegfressen, was ihnen vor die Nase kommt und nicht mit Netz oder Vlies gesichert ist, haben wir angefangen einen 1m hohen Hasenzaun zu ziehen. Der untere Teil des Zaunes im Bild wird noch eingegraben. Bisher sind erst drei Seiten fertig, aber es sollten die Hauptrichtungen sein, aus denen die Hasen den Weg zu unserem zarten Gemüse finden. Die Kamera wird es die nächsten Tage zeigen.

Tierische Besucher der Woche

Bei den tierischen Besuchern war diese Woche tatsächlich eine Überraschung dabei. Ich wusste, dass es hier im nördlichen Schleswig-Holstein Marderhunde gibt, aber gesehen habe ich noch keinen. Wie mir ein Jäger aber bestätigte, ist auf den Bildern von zwei Nächten ein Marderhund zu sehen.

Der Hase schaut etwas versonnen durch das Vlies auf den Kohl, den er vor ein paar Wochen bis zum Strunk reduziert hatte.

NoDig-Marktgarten Woche 10

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Tierische Besucher der Woche

Das Chilispray lässt in der Wirkung etwas nach, aber obwohl tags wie nachts zahlreiche Feldhasen im Garten sind, halten sich die Fraßschäden in sehr engen Grenzen.

Beikräuter der Woche

Wenn nach einer Woche ohne Jäten auf einer Fläche von ungefähr 500 m2 nicht mehr im Eimer ist, kann man damit gut leben, oder? 🙂

Beikräuter im Eimer

NoDig-Marktgarten Woche 9

No-Dig-Marktgarten Woche 9

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Was wächst im frischen Kompost – und was nicht?

Gemüsebeete im NoDig-Marktgarten Woche 9
Kartoffel, Erbsen, Soja und Bohnen
auflaufende Ackerbohnen im NoDig-Marktgarten Woche 9
Von links: 2 Beete Erbsen und 2 Beete Ackerbohnen jeweils am 22.6. gesät am 7.7.
Gemüsebeete im NoDig-Marktgarten Woche 9
Zwiebeln (1. Beet) und Mais (3. Beet) in Modulplatten vorgezogen und ausgepflanzt

Ganz einfach ist es nicht zu bewerten, was gut wächst und was weniger gut, da die Hasen das Bild etwas verzerrt haben. Aber grundsätzlich wächst im Moment am Besten, was wie z.B. Kartoffeln selbst Vorräte mitbringt oder sich Stickstoff aus der Luft besorgen kann wie die Leguminosen (Erbsen, Bohnen, Soja). Auch die in Modulplatten vorgezogenen Pflanzen wachsen besser als die gleichen Pflanzen in Direktsaat.

Das Bodenleben entwickelt sich zwar, aber für Pflanzen verfügbarer Stickstoff ist rar, wovon die gelben Blätter beim Mais zeugen.

Die Beikräuter der Woche (1. und 7. Tag Woche 9)

Beikräuter im Eimer im NoDig-Marktgarten Woche 9
Beikräuter im Eimer im NoDig-Marktgarten Woche 9

Am siebten Tag nach dem letzten Jäten war die Ausbeute etwas größer (2. Bild). Leider sind auch ein paar Kartoffelpflanzen dabei, die Anzeichen von Krautfäule zeigten. Der Druck durch ausdauernde Beikräuter hat etwas zugenommen, aber wenn nach einer Stunde Jäten im Eimer gerade der Boden bedeckt ist, ist das für mich ok. 🙂

Die regelmäßigen BesucherInnen

Feldhasen, Katzen und Tauben sind immer auf den Bildern der Wildtierkamera. Der Graureiher kommt deutlich seltener vorbei und ich konnte bisher nicht ausmachen, was er hier findet.

Erste Ernte!

Am Ende der neunten Woche können wir ernten! An den Erbsen sind Zuckerschoten (und Sprossen für Salat), beim Cavolo nero sind erste Blätter erntereif und an den Gurken Russian Pickling sind kleine Gurken in passender Größe zum Einlegen.

Beete im NoDig-Marktgarten Woche 9
13.7.2022 am Ende der 9. Woche seit Start

NoDig-Marktgarten Woche 8

Marktgarten

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Weil das Land für den Garten überraschend schon im Mai und nicht erst im Herbst zur Verfügung stand, hatte ich bei weitem nicht genug Pflanzen vorgezogen, um rund 250 m2 Beete bestücken zu können. Deshalb habe ich auf einigen Flächen Erbsen, Ackerbohnen und Soja gesät, damit die Beete nicht ungenutzt bleiben. Andere Flächen sind noch recht spät im Jahr mit keimende Kartoffeln aus dem Küchenvorrat bepflanzt worden.

Beikräuter (Unkraut)

Beim wöchentlichen Jäten entferne ich ungefähr eine Stunde lang, was an Beikräutern durch die Kompostschicht hoch wächst. Das Bild mit dem Eimer zeigt die gesamte – kleine – Ausbeute der Woche auf ca. 500 m2.

Transplantation aus Modulplatten vs. Direktsaat

Wie auf den Bildern oben zu sehen ist, wachsen die in Modulplatten vorgezogenen Erbsen deutlich besser, als die vor Ort gesäten. Ich vermute, es hat damit zu tun, dass sie eine kleine Menge reifen Komposts und damit ihr eigenes Mikrobiom an Bodenlebewesen mitbringen. Der unreife Kompost vom Kompostwerk enthält praktisch kein für Pflanzen erreichbares Nitrat. Dieses muss ihnen über Pilze und andere Bodenlebewesen erst zugänglich gemacht werden. Diese Unterstützung fehlt den Direktsaaten.

Doch trotz der Probleme versorgen uns die Erbsen mit der ersten kleine Ernte in Form von Sprossen. Dazu kneift man die obersten Blätter an einer Blattachsel ab. Von hier treibt die Pflanze neu aus. Die Sprossen sind lecker im Salat oder in Pfannengerichten.

Pfefferspray gegen Hasen und Tauben

Die Verluste durch Fraß von Hasen und Tauben sind teilweise niederschmetternd. Da wo gerade das Bodenleben anfing die Pflanzen zu ernähren, waren sie bis zum Boden weggeneit (Plattdeutsch für weg geknabbert/gefuttert). Aber der abenteuerliche Sud aus Chili und Cayennepfeffer tut, was er soll! Seit ich gesprüht habe, sind die behandelten Pflanzen kaum mehr angeknabbert worden. Allerdings scheint die Wirkung nach etwas Regen jetzt nachzulassen. Aber längst aufgegeben Pflanzen scheinen wieder eine echte Chance zu haben.

NoDig-Marktgarten Woche 7

Marktgarten Woche 7

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Der Boden lebt!

Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell das Bodenleben von dem heißen, fast sterilen Kompost Besitz ergriffen hat. Nachdem ich mich schon über die weißen Fäden des Pilzmyzels im Boden gefreut hatte, ist der Boden jetzt voller kleiner Fruchtkörper, die überall aus der Oberfläche brechen.

Beikräuter der Woche

zwei Eimer mit Beikräutern der Woche und Müll aus dem Kompost

Ein bis eineinhalb Stunden pro Woche hacke ich den Weg rundherum und jäte die inneren Wege und Beete. Im rechten Eimer sind die ausdauernden Beikräuter wie Quecke und Disteln, die durch die 40 cm starke Kompostschicht hoch wachsen. Im linken Eimer sind Plastikteile, die leider immer im Kompost mit Bio-Zertifikat zu finden sind.

Noch ein beweglicher Untersatz

aus Werkstattresten gebauter Gartenwagen

Da das Gelände im Vergleich zum Garten am Haus doch recht weitläufig ist und ich als großer Mensch nicht gerne ständig am Boden arbeite, habe ich mir aus Werkstattresten einen schmalen Wagen gebaut, der genau auf die Wege zwischen den Beeten passt. Die Höhe mag einigen etwas hoch erscheinen, aber ich finde sie genau richtig. 🙂

Modulplatten handhaben

Beim Entnehmen der Pflanzen aus den Modulplatten habe ich immer das Problem mit den Finger an den scharfen Kanten der Löcher im Boden hängen zu bleiben. Außerdem kann es recht mühsam sein 84 oder 144 Planzmodule einzeln mit den Fingern oder einem Hölzchen aus den Modulplatten zu drücken.

Deshalb habe ich mir aus einem Stück Flacheisen und ein paar Holzdübeln eine Vorrichtung zum Herausdrücken gebaut. Die seitliche Führung könnte gerne noch etwas höher sein, aber sonst bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Beim Bohren der Dübel und der Löcher im Flacheisen ist etwas Präzision gefragt, damit die Modulplatten nicht an den Dübelhölzern hängen bleiben.

NoDig-Marktgarten Woche 6

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Die letzten Beete sind angelegt

Frisch angelegte Beete

Es war ein langer Weg fast 140 Tonnen Kompost zu verteilen, aber jetzt sind die letzten Beete angelegt. Die meisten Beete habe eine Nord-Süd-Ausrichtung. Die zuletzt angelegten gehen von Osten nach Westen. Zum einen konnten wir so die Standardlänge von acht Metern beibehalten und zum anderen sind sie so ausgelegt, dass künftig ein Folientunnel genau darüber passen würde.

Was wächst – was nicht?

Kartoffeln und Zwiebeln fangen an zu wachsen

Der noch sehr saure, nährstoffarme Kompost macht es den Pflanzen nicht leicht. Am Besten wächst derzeit, was wie Kartoffeln noch eigene Vorräte mitbringt oder Leguminosen also Pflanzen wie Erbsen und Bohnen, die mit Hilfe von Bakterien Stickstoff aus der Luft nutzen können. Die in Modulplatten vorgezogenen Pflanzen wie Mais haben hingegen allmählich die in den Pflanztöpfen mitgebrachten Nährstoffe aufgezehrt und bekommen gelbliche Blätter. Das deutet auf Nährstoffmangel hin. Sie werden erst besser versorgt, wenn Pilze und Mikroben für die Pflanze Stickstoff verfügbar machen, den die Pflanze nicht selbst aus dem Boden entnehmen kann. Der Aufbau und die Entwicklung dieser Nützlinge wird aber etwas Zeit benötigen.

Man könnte mit Stickstoff düngen. Leider zerstört Stickstoffdünger die Lebensgemeinschaften im Boden und macht die Pflanzen so von externer Zufuhr von Stickstoff abhängig. Dabei ist in den meisten Böden genug Stickstoff vorhanden, um die Pflanzen zu ernähren, wenn man das Mikrobiom (Pilze, Mikroben, Kleinlebewesen) seine Arbeit machen lässt.

Neues Transportmittel für Material

Fahrradanhänger als Gemüse- und Materialtransporter

Um die rund 11 Kilometer zum Garten und zurück auch mit Material oder Ernte nicht immer mit dem Auto zurücklegen zu müssen, ist die neueste Errungenschaft ein Fahrradanhänger. Der war ursprünglich für den Transport von Kindern ausgelegt, aber eine dünne Holzplatte als Boden und eine große Eurobox machen ihn perfekt für meinen Zweck.

Willkommene HelferInnen treffen ein

Schwebfliege auf Calendula

Die aus dem Hausgarten transplantierten Calendula sind erstaunlich gut angewachsen und fangen an zu blühen. Das zieht Nützlinge wie die Schwebfliege auf dem Foto oben an. Schwebfliegen sind wichtige Bestäuber. Außerdem jagen ihre Larven auch Blattläuse.