Ende Juli wurde ich von einer Journalistin der örtlichen Zeitung im Garten zu NoDig interviewed und ein Fotograf machte Bilder von mir und dem Garten. Es war ein sehr nettes Gespräch und ich ging davon aus, dass der Artikel in der Lokalausgabe des Zeitungsverlages erscheinen würde. Um so größer war dann die Überraschung, als er landesweit in Schleswig-Holstein erschien und mich schon morgens eine Freundin aus dem Hamburger Umland kontaktierte.
Mein Garten ist für mich zwar eine sehr emotionale Angelegenheit und ein Rückzugsraum von Stress und Alltagssorgen – aber meine Herangehensweise ans Gärtnern betrachte ich eher rational . Bei allem, was ich tue, versuche ich die wissenschaftlichen Zusammenhänge zu verstehen. Mit Aussagen wie „das macht man so“ kann ich nichts anfangen. Ich will wissen, warum man das so macht und ob das wirklich stimmt, was als Grund behauptet wird. Im Bereich Gartenbau gibt es einfach unglaublich viele Mythen und Legenden, die von Generation zu Generation weitergereicht werden.
Um so spannender war die Erfahrung für mich, weil der Artikel die Leserschaft eher emotional anspricht, um dann auch Fakten unterzubringen. Zunächst fand ich das irritierend. Aber es passt natürlich völlig, weil ich die viele Arbeit nur wegen der Freude am Garten investiere. Vielen Dank an Monika Dittombée (Text) und Marcus Dewanger (Fotos) vom SHZ.
Die Resonanz auf den Artikel war jedenfalls groß und einige Menschen – sogar aus der Nähe Hamburg – wollen ihn gerne selbst sehen. Ein Datum für die nächste Gartenführung kommt deshalb demnächst, wenn die Ernteflut etwas eingedämmt ist.
Im letzten August haben wir Urlaub in Devon, England, gemacht. Bevor wir nach Devon fuhren, trafen wir uns mit Freunden in Bath. Da Homeacres, der Garten von Charles Dowding, praktisch auf dem Weg lag, schaute ich in den Kurskalender. Just an dem Tag, als wir dort vorbeikamen, gab es einen Tageskurs.
Ich habe schon viele Stunden YouTube-Videos von Charles gesehen, diverse seiner Bücher gelesen und folge seinem Blog und Twitter-Stream. Deshalb war ich mir nicht sicher, ob die Investition von fast 200 Pfund für den Tageskurs gerechtfertigt wäre. Aber meine Frau hat mich quasi gezwungen, den Kurs zu buchen. Zum Glück habe ich so eine vernünftige Frau. 😉
Vieles von dem, was Charles erzählte, kannte ich aus Videos, Büchern und mittlerweile – nach fast 10 Jahren NoDig – aus eigener Anwendung. Was aber wirklich überwältigend war, ist die Gesundheit der Pflanzen und die Schönheit Homeacres mit eigenen Augen zu sehen. Außerdem ist Charles tatsächlich so nett und bescheiden, wie er in seinen Videos wirkt.
Neben ein paar Tipps und Tricks habe ich aber vor allem eines aus Homeacres mitgenommen: Ein erfahrener Gärtner wie Charles erwirtschaftet auf ~1.300 m2 mit einem zusätzlichen Gärtner in Vollzeit und zwei Teilzeitkräften für die Ernte einen Umsatz von 25.000 Pfund zuzüglich von Produkten für die Selbstversorgung und das Catering der Kurse (sehr lecker!). Das wichtigste Produkt sind dabei Salatmischungen. Ohne die Kurse und den Verkauf von Merchandise sowie Büchern wäre Homeacres keine profitable Unternehmung.
Modelle für Market Gardens / Marktgärten wie von Eliot Coleman, Jean-Martin Fortier oder Curtis Stone (mittlerweile als Prepper in merkwürdige Verschwörungstheorien abgeglitten) aus dem amerikanischen bzw. kanadischen Kontext auf Europa zu übertragen, ist nicht leicht.
In der Neuen Welt ist der Anteil der Lebensmittel an den Lebenshaltungskosten deutlich höher. Um in Europa (relativ gesehen) ähnlich hohe Erlöse zu erzielen, braucht es eine Umgebung mit sehr hoher Kaufkraft d.h. in der Regel ein wirtschaftlich starkes, urbanes Umfeld in der Nähe.
Bestimmte Pflanzen sind nur dann wirtschaftlich, wenn sie z.B. in Form einer SoLaWi (solidarischen Landwirtschaft) von den Mitgliedern mitgetragen werden. Charles hat dazu ein interessantes Video gemacht, in dem es u.a. um die (Un-)Wirtschaftlichkeit von Karotten im Marktgarten geht.
Kurzum: Wenn Du dich mit dem Gedanken trägst, einen Marktgarten zu betreiben und Du zufällig bei Charles Dowding in der Nähe bist, lohnt sich ein Tageskurs auf jeden Fall. Falls Du allerdings einfach umweltfreundliches Gärtnern in einer schönen Umgebung lernen willst, dann musst Du den Kurs machen. 😉
Manchmal möchte man sich um Entscheidungen herumdrücken, weil sie einfach erst einmal wehtun. So ging es mir mit der Neugestaltung der Beete in unserem Nutzgarten.
Für den Bau des neuen Tunnelgewächshauses musste ich schon ein 5 m langes und fast 1,5m breites Hochbeet abreißen, das im Weg stand. Wenn man als Gärtner NoDig – Gärtnern ohne Umgraben – betreibt, blutet einem die Seele, über Jahre gewachsene Bodenstrukturen zu zerstören.
Entsprechend habe ich gehadert, was ich mit den Beeten anfangen sollte, deren rottenden Holzeinfassungen trotz regelmäßiger Flickarbeiten nach Jahren nicht mehr zu retten waren.
Anfang Januar standen noch ein paar Wintersalate, Wurzeln (norddeutsch für Möhren), Cavolo nero und Schnittmangold auf den Beeten. Da der Kompost, den ich für die Neuanlage von NoDig-Beeten vom Kompostwerk hole, nie voll ausgereift ist, musste ich jetzt loslegen. Ansonsten hätten die Beete zu lange in die Pflanzsaison gebraucht, um den Kompost nachzureifen.
Planung
Am Bildschirm habe ich diverse Kombinationen von Beeten hin und her geschoben. Sollte ich das letzte intakte Hochbeet retten (Variante 1) oder drei 8×0,8 m Beete wie im Marktgarten anlegen (Variante 2)? Alternativ hätten auch sechs 3×0,8 m Beete und das alte Hochbeet gepasst (Variante 3).* Entschieden habe ich mich für Variante 4 mit 6 4×0,8 m großen Beete.
4 m ist genau die halbe Länge der Standardbeete des Marktgartens. Alle Zahlen zu Bedarf an Saat oder Pflanzen für bestimmte Kulturen kann ich einfach durch zwei teilen. Trotzdem habe ich noch mindestens sechs verschiedene Kulturen, statt auf drei 8 m langen Beeten anzufangen zu mischen.
Variante 1Variante 2Variante 3Variante 4
Umsetzung
Ein paar der Pflanzen sind in das Tunnelgewächshaus umgezogen, die Wurzeln und den Cavolo nero habe ich abgeerntet und den Rest bei den Hühnern und auf dem Kompost gelassen.
Nachdem der Holzschredder zwischen den Beeten in einer Bucht der Kompostecke eingelagert war, fing das Verteilen der Erde an. Durch das schiere Volumen ist das Niveau des Nutzgartens rund 10 cm hoch gekommen.
Die neuen Beete habe ich mit Holzpflöcken markiert. Dann habe ich die restliche Erde mit der Harke verteilt.
Die abgesteckten Beete haben dann ca. 10cm hoch Grünschnittkompost vom örtlichen Kompostwerk erhalten. Den Kompost gibt die Stadt kostenlos ab. Wer sich den Hänger mit einem Frontlader beladen lassen möchte, zahlt 8,- € – unabhängig von der Menge.
Hätte ich die Beete auf Rasen oder stark verunkrauteten Flächen angelegt, hätte ich Pappe unter den Kompost gelegt. Das war hier nicht nötig.
Holzschredder kann ich ebenfalls vom Kompostwerk beziehen. Dieser kostet inklusive Beladung des eigenen Hängers 17,85 €. Damit haben mich die ungefähr 1,5 m3 Schredder für den Nutzgarten ca. 6,- € gekostet.
Warum Holzhackschnitzel auf Wegen?
Der Holzschredder auf den Wegen soll nicht nur den Wuchs von Beikräutern reduzieren. Die Idee dahinter ist, dass der Holzschredder Nahrung für Pilze bildet, die mit Ihrem Myzel auch die Nutzpflanzen mit Wasser und diesen Nährstoffen versorgen können. Im Tausch erhalten die Pilze von den Pflanzen, die im Gegensatz zu den Pilzen Photosynthese betreiben können, dann Zucker.
Nachteilig am Schredder ist, das er ein Ort zur Eiablage für Nacktschnecken sein kann. Charles Dowding empfiehlt deshalb die Mulchschicht auf Wegen nicht höher als als 3-5 cm zu machen.
So sinnvoll die Holzhackschnitzel auf Wegen sind, so problematisch sind sie, wenn sie in den Boden der Beete eingearbeitet werden. Die Bodenorganismen verbrauchen für den Abbau des Holzes Stickstoff, den auch die Pflanzen als Nährstoff benötigen.
Die abgetragenen und schon stark zersetzten Holzhackschnitzel der alten Wege werde ich übrigens zu Anzuchterde verarbeiten. Die sind nämlich in Anzuchterde sehr gut als Ersatz für Torf geeignet, dessen Abbau extrem Klima schädigend ist .
Heute habe ich das vorletzte Beet Wurzeln (für Nicht-Nordlichter: Karotten) abgeräumt.
Die Wurzelsaat hatte ich, mit Sand gemischt, zwischen Zwiebeln gesät, die ich in 4er-Modulen stecke/säe. Das Sand-Samengemisch wird nur mit den Fingern leicht eingearbeitet.
Die 2,25 kg heute waren der Rest von den zwei Quadratmetern. Wenn Möhrenfliege drin ist, werden die Wurzeln gekocht und die Hühner freuen sich.
Das Beet erhält jetzt eine 3-5 cm starke Schicht Grünschnittkompost und ist bereit für die neue Saison. Mit dem Kompost bleibt es dann bis zum nächsten Jahresende weitgehend frei von Beikräutern.
Noch (unter Vlies) auf den Beeten: Schwarzwurzeln, Pastinaken, Wurzeln, Mangold, Koriander, Kerbel, Cavolo Nero (Palmkohl), Rotkohl (angeschlagen…), Asia-Salate, Feldsalat, Spinat
May 2022 to today’s harvest in the market garden. The plot is getting set for winter. Still in the ground: onions, leeks, kale, carrots, herbs, kohlrabi, broccoli, cabbage and thistle infestation from neighbouring field Thx @charlesdowding
Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.
Erste – nennenswerte – Ernte(n)
Es sind erst gute zwei Monate vergangen, seit wir mit dem unreifen Kompost mit pH 5,0 begonnen haben, den Marktgarten zu gestalten. Dank der Anzucht auf Modulplatten haben wir – obwohl die Hasen viel weg geknabbert haben – jetzt schon unsere ersten, kleinen Ernten essen können:
Erbsen (zunächst Sprossen für Salat, dann Zuckerschoten und jetzt Markerbsen) aus einer Packung Trockenerbsen vom Supermarkt angezogen
Rote Beete Gesche
Palmkohl Nero di Toscana
Gurken Russian Pickling
Als nächstes kommen Kartoffeln, Bohnen und Kohlrabi dazu.
Hasen müssen draußen bleiben
Weil die Hasen alles wegfressen, was ihnen vor die Nase kommt und nicht mit Netz oder Vlies gesichert ist, haben wir angefangen einen 1m hohen Hasenzaun zu ziehen. Der untere Teil des Zaunes im Bild wird noch eingegraben. Bisher sind erst drei Seiten fertig, aber es sollten die Hauptrichtungen sein, aus denen die Hasen den Weg zu unserem zarten Gemüse finden. Die Kamera wird es die nächsten Tage zeigen.
Tierische Besucher der Woche
Bei den tierischen Besuchern war diese Woche tatsächlich eine Überraschung dabei. Ich wusste, dass es hier im nördlichen Schleswig-Holstein Marderhunde gibt, aber gesehen habe ich noch keinen. Wie mir ein Jäger aber bestätigte, ist auf den Bildern von zwei Nächten ein Marderhund zu sehen.
Der Hase schaut etwas versonnen durch das Vlies auf den Kohl, den er vor ein paar Wochen bis zum Strunk reduziert hatte.
Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.
Tierische Besucher der Woche
Das Chilispray lässt in der Wirkung etwas nach, aber obwohl tags wie nachts zahlreiche Feldhasen im Garten sind, halten sich die Fraßschäden in sehr engen Grenzen.
Beikräuter der Woche
Wenn nach einer Woche ohne Jäten auf einer Fläche von ungefähr 500 m2 nicht mehr im Eimer ist, kann man damit gut leben, oder? 🙂
Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.
Was wächst im frischen Kompost – und was nicht?
Kartoffel, Erbsen, Soja und BohnenVon links: 2 Beete Erbsen und 2 Beete Ackerbohnen jeweils am 22.6. gesät am 7.7.Zwiebeln (1. Beet) und Mais (3. Beet) in Modulplatten vorgezogen und ausgepflanzt
Ganz einfach ist es nicht zu bewerten, was gut wächst und was weniger gut, da die Hasen das Bild etwas verzerrt haben. Aber grundsätzlich wächst im Moment am Besten, was wie z.B. Kartoffeln selbst Vorräte mitbringt oder sich Stickstoff aus der Luft besorgen kann wie die Leguminosen (Erbsen, Bohnen, Soja). Auch die in Modulplatten vorgezogenen Pflanzen wachsen besser als die gleichen Pflanzen in Direktsaat.
Das Bodenleben entwickelt sich zwar, aber für Pflanzen verfügbarer Stickstoff ist rar, wovon die gelben Blätter beim Mais zeugen.
Die Beikräuter der Woche (1. und 7. Tag Woche 9)
Am siebten Tag nach dem letzten Jäten war die Ausbeute etwas größer (2. Bild). Leider sind auch ein paar Kartoffelpflanzen dabei, die Anzeichen von Krautfäule zeigten. Der Druck durch ausdauernde Beikräuter hat etwas zugenommen, aber wenn nach einer Stunde Jäten im Eimer gerade der Boden bedeckt ist, ist das für mich ok. 🙂
Die regelmäßigen BesucherInnen
Feldhasen, Katzen und Tauben sind immer auf den Bildern der Wildtierkamera. Der Graureiher kommt deutlich seltener vorbei und ich konnte bisher nicht ausmachen, was er hier findet.
Erste Ernte!
Am Ende der neunten Woche können wir ernten! An den Erbsen sind Zuckerschoten (und Sprossen für Salat), beim Cavolo nero sind erste Blätter erntereif und an den Gurken Russian Pickling sind kleine Gurken in passender Größe zum Einlegen.
Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.
Weil das Land für den Garten überraschend schon im Mai und nicht erst im Herbst zur Verfügung stand, hatte ich bei weitem nicht genug Pflanzen vorgezogen, um rund 250 m2 Beete bestücken zu können. Deshalb habe ich auf einigen Flächen Erbsen, Ackerbohnen und Soja gesät, damit die Beete nicht ungenutzt bleiben. Andere Flächen sind noch recht spät im Jahr mit keimende Kartoffeln aus dem Küchenvorrat bepflanzt worden.
Beikräuter (Unkraut)
Beim wöchentlichen Jäten entferne ich ungefähr eine Stunde lang, was an Beikräutern durch die Kompostschicht hoch wächst. Das Bild mit dem Eimer zeigt die gesamte – kleine – Ausbeute der Woche auf ca. 500 m2.
Transplantation aus Modulplatten vs. Direktsaat
Am 14.5. in Modulplatte mit 84 Modulen a 2-3 Korn gesäte, am 8.6. ausgepflanzte Erbsen am 2.7.Am 25.5. breitwürfig gesäte und eingeharkte Erbsen am 2.7.
Wie auf den Bildern oben zu sehen ist, wachsen die in Modulplatten vorgezogenen Erbsen deutlich besser, als die vor Ort gesäten. Ich vermute, es hat damit zu tun, dass sie eine kleine Menge reifen Komposts und damit ihr eigenes Mikrobiom an Bodenlebewesen mitbringen. Der unreife Kompost vom Kompostwerk enthält praktisch kein für Pflanzen erreichbares Nitrat. Dieses muss ihnen über Pilze und andere Bodenlebewesen erst zugänglich gemacht werden. Diese Unterstützung fehlt den Direktsaaten.
Doch trotz der Probleme versorgen uns die Erbsen mit der ersten kleine Ernte in Form von Sprossen. Dazu kneift man die obersten Blätter an einer Blattachsel ab. Von hier treibt die Pflanze neu aus. Die Sprossen sind lecker im Salat oder in Pfannengerichten.
Pfefferspray gegen Hasen und Tauben
Die Verluste durch Fraß von Hasen und Tauben sind teilweise niederschmetternd. Da wo gerade das Bodenleben anfing die Pflanzen zu ernähren, waren sie bis zum Boden weggeneit (Plattdeutsch für weg geknabbert/gefuttert). Aber der abenteuerliche Sud aus Chili und Cayennepfeffer tut, was er soll! Seit ich gesprüht habe, sind die behandelten Pflanzen kaum mehr angeknabbert worden. Allerdings scheint die Wirkung nach etwas Regen jetzt nachzulassen. Aber längst aufgegeben Pflanzen scheinen wieder eine echte Chance zu haben.
Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.
Die letzten Beete sind angelegt
Es war ein langer Weg fast 140 Tonnen Kompost zu verteilen, aber jetzt sind die letzten Beete angelegt. Die meisten Beete habe eine Nord-Süd-Ausrichtung. Die zuletzt angelegten gehen von Osten nach Westen. Zum einen konnten wir so die Standardlänge von acht Metern beibehalten und zum anderen sind sie so ausgelegt, dass künftig ein Folientunnel genau darüber passen würde.
Was wächst – was nicht?
Der noch sehr saure, nährstoffarme Kompost macht es den Pflanzen nicht leicht. Am Besten wächst derzeit, was wie Kartoffeln noch eigene Vorräte mitbringt oder Leguminosen also Pflanzen wie Erbsen und Bohnen, die mit Hilfe von Bakterien Stickstoff aus der Luft nutzen können. Die in Modulplatten vorgezogenen Pflanzen wie Mais haben hingegen allmählich die in den Pflanztöpfen mitgebrachten Nährstoffe aufgezehrt und bekommen gelbliche Blätter. Das deutet auf Nährstoffmangel hin. Sie werden erst besser versorgt, wenn Pilze und Mikroben für die Pflanze Stickstoff verfügbar machen, den die Pflanze nicht selbst aus dem Boden entnehmen kann. Der Aufbau und die Entwicklung dieser Nützlinge wird aber etwas Zeit benötigen.
Man könnte mit Stickstoff düngen. Leider zerstört Stickstoffdünger die Lebensgemeinschaften im Boden und macht die Pflanzen so von externer Zufuhr von Stickstoff abhängig. Dabei ist in den meisten Böden genug Stickstoff vorhanden, um die Pflanzen zu ernähren, wenn man das Mikrobiom (Pilze, Mikroben, Kleinlebewesen) seine Arbeit machen lässt.
Neues Transportmittel für Material
Um die rund 11 Kilometer zum Garten und zurück auch mit Material oder Ernte nicht immer mit dem Auto zurücklegen zu müssen, ist die neueste Errungenschaft ein Fahrradanhänger. Der war ursprünglich für den Transport von Kindern ausgelegt, aber eine dünne Holzplatte als Boden und eine große Eurobox machen ihn perfekt für meinen Zweck.
Willkommene HelferInnen treffen ein
Die aus dem Hausgarten transplantierten Calendula sind erstaunlich gut angewachsen und fangen an zu blühen. Das zieht Nützlinge wie die Schwebfliege auf dem Foto oben an. Schwebfliegen sind wichtige Bestäuber. Außerdem jagen ihre Larven auch Blattläuse.