May 2022 to today’s harvest in the market garden. The plot is getting set for winter. Still in the ground: onions, leeks, kale, carrots, herbs, kohlrabi, broccoli, cabbage and thistle infestation from neighbouring field Thx @charlesdowding
Nach zweieinhalb Wochen Urlaub bin ich Anfang September wieder im Marktgarten gewesen. Die Beikräuter halten sich in Grenzen – aber das Gemüse hat die Grenzen zum Teil gesprengt. Von verkrauteter Fläche zu fruchtbarem Gemüsegarten hat es nur wenige Wochen gedauert, obwohl der Kompost nicht die richtige Reife hatte und die Hasen uns große Konkurrenz gemacht haben.
Die Dürre hat dem Garten erstaunlich wenig anhaben können. Vor dem Urlaub habe ich nur die wichtigsten Gemüse mit der Hand gewässert. Nach rund 2000l und zwei Stunden Arbeit, weiß man, was man getan hat. Im Urlaub haben unsere Freunde nur sporadisch mit der Hand gewässert. Trotzdem hat der Boden mit NoDig ab ca. 5-10 cm noch viel Feuchtigkeit gehalten.
An den Ahornbäumen am alten Güllebehälter kann man sehen, wie trocken es war. Die Kronen sind licht und der Boden voller trockener Blätter.
Auch die vertrockneten Erbsen sprechen für sich. Hier im nördlichen Schleswig-Holstein gelingt es mir so gut wie nie, Erbsen an der Pflanze trocknen zu lassen.
Die Kartoffeln zeigen sich von der Trockenheit völlig unbeeindruckt, obwohl sie nie gegossen worden sind!
Wenn es aber eine Pflanze gibt, die die Hitze genießt, so ist es das Basilikum.
Zitronenbasilikum, Thaibasilikum und Genoveser Basilikum
Auch die Sojapflanzen kommen mit den Bedingungen gut klar und haben viele Schoten.
Bei jeder Fahrt in den Garten bringe ich leckere Beute heim.
Die Erbsen sind durch die unterschiedlichen Zeitpunkte der Aussaat in verschiedenen Phasen. Wir genießen noch Sprossen und Zuckerschoten, ernten auch Markerbsen, aber die ersten Büsche trocken schon aus zu Trockenerbsen, die ich dann dreschen werde.
Wie man auf den Bildern sehen kann, sind die Erbsen nicht abgestützt. Ich säe sehr eng in und zwischen den Reihen. Wenn die Pflanzen jung sind, ernte ich viele Sprossen. Dadurch verzweigen die Pflanzen stark. Wenn sie größer werden, bilden sie ein dichtes Dickicht. Möglicherweise verzichte ich damit auf Ertrag, aber dafür muss ich keine Schnüre spannen oder Erbsenreiser sammeln und stecken.
Die Zucchini sind eine echte Herausforderung: Nur wenige Tagen zwischen meinen Besuchen im Garten reichen aus, um wahre Monster zu schaffen.
Die von den Hasen abgefressenen Buschbohnen sind als winzige Pflanzen nachgewachsen, die trotzdem ordentlich tragen.
Danke RHS
Die britische RHS (Royal Horticultural Society) bietet ihren Mitgliedern den wunderbaren Service, den ExpertInnen der RHS unbegrenzt viele Fragen zu stellen (telefonisch oder per Webformular). Als ich auf dem Palmkohl merkwürdig aussehende Larven entdeckte, konnte ich mit meinen Gartenbüchern und dem Internet nicht herausfinden, um was es sich handelte.
Meine Anfrage bei der RHS brachte dann eine mir etwas peinliche Antwort von der sehr freundlichen Forschungsleiterin „slugs and snails“ Dr Hayley Jones. Ich hätte in meinen Büchern und im Netz nicht bei den Schädlingen sondern bei den Nützlingen suchen müssen. Bei den Larven handelt es sich um eine Schwebfliegenart, die sich um die Blattläuse auf unserem Kohl kümmert.
Seit Jahren pflanze ich im Gemüsegarten auch immer Blumen an, um Schwebfliegen in den Garten zu bringen – und dann erkenne ich die Larven nicht, wenn ich sie habe… Hier im Marktgarten war eine der ersten Pflanzen, die richtig gut wuchs, Calendula. Die hatte ich just zu dem Zwecke angepflanzt, Schwebfliegen anzulocken.
Falls Du auch Mitglied im RHS werden möchtest, lass dich nicht abwimmeln, falls das Webformular keine Mitglieder aus der EU (aber dafür z.B. aus Kirgistan) aufnehmen möchte. Wenn man den Support lang genug wegen dieser Diskriminierung nervt, finden sie Wege. 😉
Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.
Erste – nennenswerte – Ernte(n)
Es sind erst gute zwei Monate vergangen, seit wir mit dem unreifen Kompost mit pH 5,0 begonnen haben, den Marktgarten zu gestalten. Dank der Anzucht auf Modulplatten haben wir – obwohl die Hasen viel weg geknabbert haben – jetzt schon unsere ersten, kleinen Ernten essen können:
Erbsen (zunächst Sprossen für Salat, dann Zuckerschoten und jetzt Markerbsen) aus einer Packung Trockenerbsen vom Supermarkt angezogen
Rote Beete Gesche
Palmkohl Nero di Toscana
Gurken Russian Pickling
Als nächstes kommen Kartoffeln, Bohnen und Kohlrabi dazu.
Hasen müssen draußen bleiben
Weil die Hasen alles wegfressen, was ihnen vor die Nase kommt und nicht mit Netz oder Vlies gesichert ist, haben wir angefangen einen 1m hohen Hasenzaun zu ziehen. Der untere Teil des Zaunes im Bild wird noch eingegraben. Bisher sind erst drei Seiten fertig, aber es sollten die Hauptrichtungen sein, aus denen die Hasen den Weg zu unserem zarten Gemüse finden. Die Kamera wird es die nächsten Tage zeigen.
Tierische Besucher der Woche
Bei den tierischen Besuchern war diese Woche tatsächlich eine Überraschung dabei. Ich wusste, dass es hier im nördlichen Schleswig-Holstein Marderhunde gibt, aber gesehen habe ich noch keinen. Wie mir ein Jäger aber bestätigte, ist auf den Bildern von zwei Nächten ein Marderhund zu sehen.
Der Hase schaut etwas versonnen durch das Vlies auf den Kohl, den er vor ein paar Wochen bis zum Strunk reduziert hatte.