NoDig-Marktgarten Woche 4

NoDig-Marktgarten Woche 4

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Wer hat von meinen Bohnen gegessen?

Und wer hat den Kohl komplett abgefressen? Warum sind von den Sojabohnen nur noch Strünke nach?

Die überraschend gute Entwicklung der Pflanzen im viel zu frischem Kompost wird von unbekannten Dieben genutzt, um sich auf unsere Kosten den Bauch voll zu schlagen.

Die meisten Bilder der Wildtierkamera sind unbrauchbar. Aber es gibt Verdächtige:

NoDig-Marktgarten Woche 3

NoDig-Marktgarten Woche 3 neuer Kompost

Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.

Der Rest Kompost ist da!

Natürlich hatte der Lohnunternehmer nur an dem einzigen Freitag Zeit, an dem ich mit meiner Frau in Dänemark campen war. Entsprechend war der Kompost so suboptimal verteilt abgekippt, dass ich so einige Schubkarren voll quer über die Fläche fahren musste, um überall die erwünschten 30 cm Schichtstärke über dem ursprünglichen Boden zu erreichen. Ist auch eine Form von Sport. Denn jetzt wissen wir, dass auf die gesamte Fläche fast 140 Tonnen Kompost gegangen sind, die ich allein mit Frontlader, Forke und Harke verteilt habe.

Im nördlichen Teil verlaufen die Beete in Ost-West-Richtung und sind so angelegt, dass in vielleicht zwei Jahren ein ca. 20 m langer Folientunnel Platz für zehn Beete und Arbeitsflächen bieten könnte.

Endlich! Die Fläche ist einmal komplett von Ost nach West mit Kompost aufgefüllt und die meisten Beete und Wege sind markiert

Wem schmeckt unser junges Gemüse?

Zu meiner großen Überraschung haben sich die in Modulen vorgezogenen Pflanzen teilweise erstaunlich gut im unreifen Kompost etabliert. Besonders Zwiebeln, Porree, Bohnen, Erbsen und Sojabohnen wachsen und sehen gut aus. Wahrscheinlich haben die Pflanzen in den Modulen mit unserem eigenen Kompost ihr eigenes Mikrobiom mitgebracht.

Es wäre die reinste Freude – hätten nicht irgendwelche ungebetenen Besucher Geschmack an unserem Gemüse gefunden. Um herauszufinden, wer sich da ungefragt bedient, habe ich eine Wildtierkamera aufgehängt. Mal schauen…

Verantwortungsvolle Katzenhaltung – Einfluss von Hauskatzen auf die Natur

Dieser Artikel fasst einen Podcast der BBC „Killer Kitties“ auf Deutsch zusammen. Der Titel ist etwas reißerisch, aber der Podcast versucht, sich dem Thema relativ neutral zu nähern und Lösungen aufzuzeigen.

Das Problem

Es gibt wenige Studien, auf deren Systematik sich alle verständigen können. Laut einer einigermaßen akzeptierten Studie aus dem Jahr 1997 töten ca. 11 Millionen Hauskatzen im UK mindestens 100.000.000 Beutetiere.

  • Beutespektrum:
    • 65% Säugetiere
      • Mäuse, Ratten, Kaninchen, Hasen usw.
      • Insektivore (z.B. Spitzmäuse) werden meist nur getötet und nicht gefressen
    • 12% Vögel
    • der Rest (~1/4) besteht aus Reptilien (Eidechsen und Schlangen) und Amphibien (Molche, Frösche, Kröten)
  • Besonders hohe Schäden:
    • Setz- und Legezeiten im Frühjahr
    • durch nachtaktive Katzen
  • Noch lebende Beute, die wieder ausgesetzt oder in Pflege gegeben wird, verstirbt meistens innerhalb von 48 Stunden (wahrscheinlich durch Infektionen mit Bakterien an den Fangzähnen).
  • Von Katzen aufgezogene Katzen sind häufig bessere Jäger.
  • Haltung der Katzenhalter/-innen, die meinen, es sei ihr Recht Katzen frei streunern zu lassen. Vergleich aus dem Podcast: Was wäre, wenn jemand mit dem Luftgewehr Vögel im Garten der Nachbarn erschösse oder seinen Hund andere Tiere erlegen ließe?

Lösungsansätze

  • Katzen nur im Haus halten. <–> Nicht praktikabel und Problem der artgerechten Haltung.
  • Gut eingezäunte Katzenhöfe im Garten.
  • Besonders eiweißreiche Nahrung scheint einen Einfluss auf den Jagdtrieb zu haben.
  • Beschäftigung und Spielen besonders in den Abendstunden/vor der Abenddämmerung.
  • Nahrung, die durch spielerisches Jagen mit Spielzeug erlangt wird.
  • Halsbänder mit Glöckchen senken den Jagderfolg und stören die Katzen schnell nicht mehr.
  • Katzen in der Setz- und Legezeit sowie nachts nicht unbeaufsichtigt draußen lassen.

Meine Meinung

Katzen sind wunderschöne Tiere. Sie z.B. bei der Jagd zu beobachten ist absolut faszinierend. Wer sie hält, übernimmt aber auch viel Verantwortung. Das Argument, der Jagdtrieb sei eben Natur, zieht nicht. Denn in der Natur müsste eine geschwächte Katzenmutter auf Jagd nach Beute gehen. Brächte sie nicht genug zurück, würde ein Teil des Wurfs, alle Kätzchen oder sogar sie selbst verhungern.

Hauskatzen werden mit energiehaltiger Nahrung versorgt. Sie erhalten tierärztliche Fürsorge, wenn es Ihnen nicht gut geht. Sie werden geimpft und entwurmt. Ist das Natur? Wer käme auf die Idee, dass ein Kampf von einem perfekt betreutem und trainierten Gladiator gegen einen verhungernden Bauern ohne Kampferfahrung fair wäre?

Wenn Menschen der Katze also massive Vorteile gegenüber anderen Tieren schaffen, sollten sie dafür sorgen, dass diese mindestens teilweise wieder ausgeglichen werden (s.o. Lösungsansätze).

Das Frühjahr in Bildern

Einfach mal ein paar Bilder vom Frühjahr im Garten ohne große Worte dazu.

Froschkonzert im Feinschmeckergarten

Frosch auf Seerosenblatt

Sie stellen uns manchmal nachts auf die Probe, wenn sie lautstark unter unserem Fenster ihre Reviere markieren. Aber wir sind froh, dass unsere Frösche dieses Jahr zum ersten Mal gelaicht haben.

Aber auch wenn die Seite Feinschmeckergarten heißt – die Kerle kommen nicht in den Topf!  😉

 

Blogger für giftfreies Gärtnern

giftfrei Gärtnern

Mit einem langen und informativen Artikel hat www.naturgartenideen.de die Aktion „Blogger für giftfreies Gärtnern“ gestartet.

Wenn man einfach mal darüber nachdenkt, warum es eine gute Idee sein soll, Gift in einem Raum auszubringen, der der Erzeugung von Lebensmittel dient, liegt die Antwort eigentlich auf der Hand…

Also wir versuchen lieber viele Helfer in unseren Garten einzuladen, die uns dabei unterstützen, Fresskonkurrenten um unsere Gemüse klein zu halten. Und die kommen gern!

Molch mit Außenkiemen
Molch mit Außenkiemen

Grünfrosch

Ringelnatter

Mauswiesel

Vierfleck
Vierfleck

Igel
Igel

Kröte
Kröte

Sperlinge
Sperlinge

Mosaikjungfer
braune Mosaikjungfer

Hornisse
Hornisse

GrossesHeupferd
Grosses Heupferd

Plattbauch
Plattbauch

 

Feldversuch NoDig – Teil 1: Gartenvorbereitung

Erntedatenbank

Welchen Ertrag kann man aus ca. 50 m2 Beetfläche mit welchem Aufwand herausholen, wenn man die Beete intensiv und mit der Methode NoDig bewirtschaftet? Das ist in etwa meine Fragestellung für das Jahr 2018.

Dabei wird dieses Jahr das erste sein, in dem der Nutzgarten fast vollständig auf NoDig umgestellt ist. Die Idee hinter NoDig ist in etwa, dass in der Natur niemand pflügt oder umgräbt, sondern dass der Boden sich durch absterbende Pflanzenteile langsam aufbaut. Daran angelehnt, wird jährlich eine mehrere Zentimeter starke Schicht Kompost aufgebracht, in die gesät und gepflanzt wird. Wichtig ist dabei die Kompostqualität. Ist der Kompost voller Beikräutersamen macht die Methode keinen Spaß, wie ich an einem Blumen- und Beerenbeet selbst erfahren durfte. Ist der Kompost aber z.B. thermophil (= bei bis zu 70° C) hergestellt, enthält er keine keimfähigen Samen und unterdrückt für lange Zeit den Wuchs von Beikräutern. Wir haben in neu angelegten Staudenbeeten fast zwei Jahre kaum gejätet, bis die Beikräuter wieder arg zunahmen und eine neue Schicht Kompost Ruhe brachte.

Den Kompost habe ich in frostfreien Perioden schon über den Winter aufgebracht. Lediglich drei Hochbeete (C,D&G), die den gesamten Heckenschnitt des Herbsts und Winters aufgenommen haben, sind noch in Bau.

Beetplan ab 2018

Die 50 m2 verteilen sich auf einige Hochbeete, erhöhte Beete und Beete in einem Kleingewächshaus (T1-2, R&L) sowie einem Folientunnel ( Beet 1-6). Die Beete T1 und T2 sind keine NoDig-Beete sondern aquaponische Beete. Mehr dazu findest Du auf meinem Aquaponik-Blog. Einige Beete sind Dauerkulturen wie Rhabarber (O),  Rosmarin oder Lorbeer (2&4). Hinzu kommen außerdem noch Erträge aus dem Beerengarten und anderen Teil des Gartens, die auch alle mit NoDig bewirtschaftet werden.

Im Folientunnel läuft die Anzucht, die ich mit meinem neuen Kulturkalender geplant habe. Alle Aussaaten und Erträge des Jahres werden gleich nach der Ernte mittels einer selbst gebauten Website und Datenbank auf dem Handy erfasst.

Erntedatenbank

Mal schauen, was 2018 bringt. Erfolge wie auch Rückschläge werden hier in loser Folge berichtet.

Die Grundlagen zu NoDig vermittelt dieses Video von Charles Dowding, dessen Videos insgesamt sehr sehenswert sind:

Wetterdaten aus dem Feinschmeckergarten

Temperatur

Wetter und Gärtnern gehören zusammen. Manchmal mag man das bedauern, wenn zum Beispiel gefühlt mal wieder den ganzen Sommer die Sonne nie scheint und die Regentonne nie leer wird. Aber am Wetter vorbei kommt der Gärtner ja doch nicht. 🙂

Um meinen Standort noch besser kennenzulernen, habe ich eine alte, billige Wetterstation mit USB-Anschluss wieder hervorgekramt, deren Anemometer und sonstige Sensoren seit Jahren fast ungenutzt auf einem Mast an der Garage in einem Dornröschenschlaf gefallen waren.

Wetterstation
Der Lichtsensor ist mal wieder ausgefallen.

Die Windsensoren waren mit etwas Teflonspray schnell wieder gangbar gemacht, wenn die Windfahne (Windrichtung) auch noch manchmal zickt. Der Sensor für Beleuchtungsstärke und UV-Index hatte leider schon immer sein Eigenleben und funktioniert, wann er will. Aber der Rest tat irgendwann wieder.

Wetterstation
Die Windsensoren sind in etwa 8m auf einem Stahlrohrmast angebracht.

Im nächsten Schritt sollte ein Raspberry Pi aus der Bastelkiste die Daten der Sensoren über die USB-Schnittstelle auslesen und im Intranet/Internet bereitstellen. Die Freude war groß, als ich feststellte, dass es von der Windows-Software, mit der ich früher die Daten ausgelesen hatte, eine Linux-Version gab – die allerdings mit aktuellen Bibliotheken in Linux nicht funktionierte…

Wetterstation
Ein Gefrierbeutel und ein paar im Ofen ausgetrocknete Beutelchen mit Silikagel schützen den Raspi vor Kondenswasser und anderer Feuchtigkeit.

Dann fand ich aber pywws von Jim Easterbrook (Thank you, Jim!). Seine Sammlung von Python-Skripten tut, was ich wollte, und wenn man Programmierer ist, ist sie bestimmt auch ganz einfach einzurichten…

Mit der Dokumentation von Jim und der deutschen Dokumentation eines Beispiels von Michael Überall, der eine derartige Station ins Netz funken lässt, war es aber auch für mich machbar, die Wetterstation online zu bringen.

Im Jahresverlauf werde ich so über die Jahre erfahren, wann genau hier noch mit Frösten zu rechnen ist oder wann die Lichtmenge und Wärme im Gewächshaus wirklich schon Sinn für den Start der Kulturen ergeben.

Wetter 2018
Wetter 2018

Außerdem ist die Station auch ein MaxMinThermometer für den Folientunnel. Dort experimentiere ich immer mal wieder mit Maßnahmen, um die Extrema der Temperatur nach unten und oben zu begrenzen. Mit diesen Daten kann ich den (Miss-)Erfolg bewerten.

Die Station twittert unter @WielenWetter stündlich die aktuellen Wetterdaten und eine Seite mit ständig aktualisierten, umfangreichen Grafiken und Tabellen wird demnächst folgen.

Achja, rechts in der Navigation dieses Blogs sind die Daten auch zu finden. 🙂

Windmessung

Seeadler, Ringelnatter, Mauswiesel – ein Tag im Garten

Sonntag, Sonnenschein – Gartenwetter! 🙂
Wir haben etwas, das wir „Schlangentage“ nennen. Das sind die Tage, an denen man bei uns Ringelnattern beobachten kann. Diese Tage sind meistens auch deckungsgleich mit „Sonnentagen“, also Tagen, an denen man etwas im Garten schaffen könnte. An „Schlangentagen“ fällt aber meistens das Gartenwerkzeug aus der Hand und die Kamera wird aufgenommen.
Analog könnte man „Libellentage“ benennen. An diesen Tagen schlüpfen z.B. die Libellen-Imagines aus den Larven und ich verbringe schon mal ein paar Stunden auf dem Bauch, um sie zu fotografieren. Das sieht im Ergebnis dann in etwa so aus:

Aber ich schweife ab, denn gestern war ja so etwas wie ein Schlangentag. Schlangentag griffe allerdings etwas zu kurz. Denn die Serie der Ablenkungen von der Arbeit begann mit einem ungewohnten Greifvogelschrei. Beim Blick zum Himmel sah ich einen Adler über mir kreisen. Das kommt hier bei uns so ungefähr einmal im Jahr vor. Dieser Adler wurde aber noch von einem Zweiten – und noch einem Dritten begleitet. Weit über ihnen kreiste ein vierter Greif, der aber, als ich das Fernglas draußen hatte, schon weg war. Die drei anderen ließen sich einige Minuten wunderbar beobachten.
Kurz darauf machte meine Frau mich auf eine Ringelnatter an der Terrasse aufmerksam.

Der Sack auf dem die Schlange zu sehen ist, enthält übrigens verbrauchtes Gerstenstroh, das unseren Teich von Algen frei gehalten hat und nun auf die Entsorgung im Kompost wartet. Damit Kleinlebewesen wieder ins Wasser entkommen können, bleiben die Säcke immer ein paar Tage am Rand liegen.

Noch nicht wieder richtig in Gang gekommen, ging ich mit einem Sack voller Pflanzenreste zum Kompost, als ich es in den Steinen des kleineren Teichs rascheln hörte und von einem Mauswiesel angeschaut wurde Es stellte sich später heraus, dass zwei Mauswiesel in den Steinen unterwegs waren. Man erkennt sie an den unterschiedlichen weißen Flecken im Gesicht.

Tja, und weil das Wetter so schön war, gab es Kaffee und Apple Crumble mit Schlagsahne am Teich, wo noch eine paar andere Tiere vorbeischauten.

Nicht geschafft, was ich mir vorgenommen hatte, aber so einen Tag erlebt man eben auch nicht so oft! 🙂