Das Wort Wicking Bed ließe sich direkt als Dochtbeet übersetzen. Der Docht besteht aus Gewebe oder Pflanzsubstrat, das in eine Wasser führende Schicht unter dem Substrat gelangt und dann wie ein Docht das Wasser zu den Pflanzen im Beet nach oben zieht. Beim Bewässern wird nur das Wasserreservoir aufgefüllt.
Damit das Reservoir nicht überfüllt werden kann, gibt es einen Überlauf, der das Wasser abführt, bevor das Substrat versumpfen kann.
Die Idee stammt aus Australien. Wie ein Wicking Bed auf Deutsch heißt, konnte ich bisher nicht herausfinden. Falls Du den korrekten Namen auf Deutsch kennst, sag mir bitte Bescheid!
Idealerweise sollte ein Wicking Bed tiefer sein, als das hier vorgestellte. Aus den Zeiten meiner Aquaponik hatte ich aber noch meine alten Pflanzbeete, die ich zu zwei Wicking Beds umbauen wollte. Damit war die Tiefe vorgegeben.
Der Überlauf aus einem 90°-Bogen Elektroinstallationsrohr ist auch ein Stück recycelte Aquaponik. Die Bohrungen im Rohr haben hier keine technische Funktion mehr.
Damit der Überlauf nicht mit Material aus dem Wasserreservoir zusetzt, bekam er einen Überzug aus Teichvlies.
Befüllt wird das Reservoir über ein Füllrohr in der Ecke. Auch dieses ist mit einem Vliesdeckel abgedeckt, um das Material aus dem Reservoir fernzuhalten.
Ebenfalls aus Beständen der alten Aquaponik stammten die Blähtonkugeln, die ich für das Wasserreservoir verwendet habe. Australische Gärtner nehmen z.B. auch Getränkekisten, die sie kopfüber unten in das Wicking Bed stellen und dann mit der Trennschicht aus Vlies abdecken.
In meinem Fall ist die Trennschicht zwischen Wasser und Pflanzsubstrat ein Teichvlies, das vom Bau unseres Gartenteiches übrig was. Das Vlies reicht an den Seiten in das Wasserreservoir hinein und zieht das Wasser nach oben. Du kannst auch Geotextil oder Unkrautvlies verwenden. Ein altes Bettlaken ginge auch. Es wird sich allerdings mit der Zeit auflösen und seine Funktion als Trennschicht verlieren.
Auf das Vlies habe ich gut abgelagerten Kompost vom örtlichen Kompostwerk geschüttet.
Die Schichtstärke des Komposts wäre idealerweise 20-30cm. Durch die vorgegebene Höhe meiner Beete schaffe ich nur 15-20cm. Ich hoffe, dass dadurch das Substrat nicht zu feucht für einige Pflanzen wird. Aber im schlimmsten Fall verwende ich das Beet für Brunnenkresse. 😉
Wir hatten jetzt zwei Tage und Nächte Wind mit in Böen 6-9 Windstärken (stürmisches Wetter). Der Wind war so stark, dass er eine große Holzstruktur für Stangenbohnen umgeworfen hat.
Der Minifolientunnel hat dem Wind im Großen und Ganzen gut widerstanden. Aber bei Beginn des Sturmes zeigte sich, dass der Unterdruck des über den Tunnel strömenden Windes immer wieder die Folie angehoben und die Pflastersteine von der unteren Kante der Folie geworfen hat.
Da ich Angst hatte, dass es in der Nacht zu Schäden kommen könnte, habe ich als schnelle Abhilfe Bretter auf die Folie gelegt und mit zusätzlichen Betonsteinen beschwert. Seitdem ist die Folie nicht mehr raus gerutscht.
Eine Lösung wäre, die Folie einzugraben. Aber da ich mir die Möglichkeit offen halten möchte, die Folie zum Lüften auf der ganzen Seite hochzuziehen, muss noch eine andere Lösung gefunden werden.
Die eigentliche Struktur des Tunnel hat dem Wind gut standgehalten.
Und wie es dann manchmal so ist, sind in der ersten stürmischen Nacht fast alle Sensoren meiner alten, billigen Wetterstation ausgefallen, die ich extra wieder zur Messung des Windes aus der Versenkung geholt hatte. Die 15,3° im Gewächshaus mögen noch sein, aber ein Luftdruck von 944,8 hPa wäre Rekord verdächtig.
Von meinem im Winter 2021/22 von drei aufeinander folgenden Orkanen schwer beschädigtem und deshalb in Folge abgerissenem Folientunnel hatte ich noch eine Ersatzfolie von ungefähr 15x8m übrig.
Überlegungen für einen neuen Tunnel aus Stahlrohr habe ich beim Blick auf die Kosten schnell beerdigt, aber nutzen wollte ich die vorhandene Ressource schon.
Konstruktion
Da von meinen alten Beeten noch Bögen aus Elektroinstallationsrohr (Stangenrohr) übrig waren, entstand die Idee, vier der neuen Beete mit einem 9,3m langen und 2m breiten Minifolientunnel zu überspannen, der überwiegend aus Werkstattresten bestehen sollte. Zumindest war das die idealistische Ausgangsposition…
Um die 25mm Rohre etwas zu stärken, habe ich ein Sandwich aus 25mm und 20mm starken Rohren gebaut.
Die Bögen sind 4m lang. Als Halt habe ich Rundhölzer von einem alten Kinderbett in die Erde gesteckt. Wenn man die Böden noch etwas in die Erde rein drückt, bleiben ca. 3,7m Länge nach und die Höhe der Bögen ist ungefähr 1,4m.
In den Bögen ist nicht viel Stabilität. Diese erhöht sich jedoch massiv, wenn man diagonale Stützen anbringt. Ich habe insgesamt acht Stück verbaut.
Die Verformung der Rohrenden erwies sich bei knapp über null Grad Celsius im ersten Versuch als schwierig. Das Rohr ist leicht angerissen. Deshalb habe ich bei folgenden Diagonalen die Enden mit einer Heißluftpistole erwärmt und dann mit einem Hammer platt gedrückt. Die Diagonalen habe ich nur als 25mm Rohre ohne Verstärkung durch ein 20mm Rohr ausgeführt. Das lag zum Teil daran, dass ich nicht so viel 20mm Rohr hatte und nicht endlos viel Plastik für den Tunnel nachkaufen wollte.
Die Firststange habe ich wieder als Sandwich ausgeführt. Die Übergänge zwischen den Rohren habe ich mit Kabelbindern gegen Rausrutschen gesichert und in der Firststange Bohrungen gegen Verrutschen an den Befestigungen mit den Bögen verwendet. Bei der Montage habe ich Federklemmen als Montagehilfe benutzt.
Die Folie wird von ~10cm langen, aufgeschnittenen Stücken 1″ Spiralschlauch gehalten. Dabei habe ich zunächst die Folien der Länge des Tunnels nach aufgezogen und gespannt. Zwischen den Halteklammern habe ich Abstände gelassen, um dann in diesen Abständen die Halteklammern der Giebelfolien einsetzen zu können. Auf dem dritten Bild sind die helleren Klammern der Giebelfolien zu sehen. Sie sind heller, weil der Schlauch von einem anderen Hersteller ist.
Die Windsicherung besteht aus den Pflastersteinen auf der Folie und Seilen, die ich diagonal über den Tunnel und entlang der Seiten gespannt habe. Da für die nächsten Tage stürmische Böen angekündigt sind, werde ich schon bald über die Stabilität berichten können.
Materialliste und Kosten – Lohnt sich das?
~110,- € 12x4m UV5 Gewächshausfolie
~86,- € 37x Installationsrohr 25mm
~32,- € 21xInstallationsrohr 20mm
~ 1,50 € Kabelbinder 5mm breit
~ 7,30 € 4m druckfester Spiralschlauch 1″
~8,- € ~30m x 6mm PP-Seil
~9,- € ~20x Erdnagel 30cm
~ 10,- € 16x Rundholz 30-40cm
Summe = 263,80 € – wenn alles neu gekauft wird. Ich habe gute 50,- € ausgegeben.
Lohnt sich das?
Es handelt sich bei diesem Projekt um eine arge Plastikorgie.
Billige Foliengewächshäuser mit Stahlrohren in 2m Breite und 2m Höhe (im Gegensatz zu hier 1,4m Höhe) gibt es in 3m Länge im Internet schon für unter 150,-€. Das Wären auf 9m 450- € zuzüglich der UV5 Folie, da die Billiggewächshäuser mit schlechten Folien geliefert werden. Mit zusätzlichen Bodenankern wäre man dann bei ca. 700,- € und damit bei deutlich mehr als dem Doppelten. Die 25mm Stahlrohre der Billiggewächshäuser würde ich allerdings auch nicht unseren nordischen Stürmen aussetzen wollen. Ich weiß nicht, ob sie wirklich widerstandsfähiger wären als meine Installationsrohre. Ein wirklich widerstandsfähiger Tunnel liegt preislich dann in anderen Sphären.
Da ich nur ungefähr 50,- € für das Projekt ausgegeben habe und vieles im Bestand hatte, würde ich es wahrscheinlich wieder machen. Ein schaler Geschmack bleibt bei den Plastikmengen aber zurück.
Das neue Tunnelgewächshaus macht sich bereit für die erste Anzuchtsaison. Durch den im vorletzten Winter stark beschädigten Folientunnel musste meine Anzucht 2022 im ebenfalls beschädigten Kleingewächshaus Platz finden (s. Foto unten).
Anzucht 2022
Neben Pflücksalat (in dem selbstbewässernden Topf aus einer alten Wasserflasche) ist im neuen Gewächshaus im Moment nur Claytonia (Winterportulak) in einer 144er Modulplatte (Multitopfplatte) in der Anzucht. Ab nächster Woche kommen dann z.B. einige Platten mit Zwiebeln.
Selbstbewässerungssysteme
Systeme mit Wannen und Vlies
Für die Selbstbewässerung verwende ich neben den Flaschen: – einfache Wannen mit Vlies – Wannen mit Ziegelsteinen auf denen Bretter und recycelte Kunststoffplatten ein Vlies tragen, das ins Wasser hängt. Eine Bauanleitung / -beschreibung gibt es hier.
Die 2. Variante ist aufwändiger, bietet Verstecke für Schnecken, aber hält auch mehr Wasser.
Wicking Bed
Eine noch größere Variante entsteht z.Z. aus meiner alten Aquaponik. Der ehemalige Fischtank sammelt Regenwasser von der Außenwand des Gewächshauses auf. Der Überlauf geht in zwei große Maurerkübel mit Mandarinminze und marokkanischer Minze.
Um das Wasser optimal als Wärmesenke nutzen zu können, habe ich die beiden Seiten des Tanks zu den Außenwänden mit weißer und die beiden zum Inneren des Gewächshauses mit schwarzer Folie verkleidet. So sollte nachts die Wärme vor allem in das Gewächshaus abgestrahlt werden.
Das ehemalige Pflanzbeet der Aquaponik wird zu dem, was die Australier ein Wicking Bed nennen. In den unteren Teil kommt eine Lage Blähton. Auf diesen kommt ein dickes Vlies, das an verschiedenen Stellen nach unten in den Blähton reicht. Darauf kommt Kompost als Pflanzsubstrat. An der Seite geht ein Rohr von oben bis in den Blähton. Darüber wird das Beet gegossen. Kurz unterhalb des Vlieses erhält das Beet einen Ablauf. So kann immer maximal bis zu dieser Höhe Wasser aufgefüllt werden. In dem Blähton unter dem Vlies ist dann ein Wasserreservoir, das durch das Vlies nach oben gezogen wird. Der englische Name Wicking Bed bedeutet übersetzt in etwa Dochtbeet. Demnächst kommen dazu mehr Fotos vom Bau.
Anbau – aktuell und geplant
Im nächsten Jahr werden die Beete mit überwinterten Kulturen besetzt sein. Dieses Jahr gibt nur in ein paar Wochen etwas Schnittmangold, Winterheckenzwiebeln, Kerbel, Rucola, Spinat und Asia-Salate, bis dann im März(?) der Bärlauch unter der Werkbank durchkommen wird.
Die Anlieferung war nicht ohne Probleme. Sie war für Montag angekündigt und am Donnerstag davor (Himmelfahrt) kam eine Mail, dass man Freitag liefern würde. Da waren wir noch im Urlaub und der Termin ließ sich auch nicht mehr ändern. Der Fahrer sprach kein Deutsch oder Englisch und die Übersetzerapp war in unserem Funkloch nutzlos. Der Nachbar, der die Lieferung annahm, konnte zum Glück den Fahrer überreden, in unsere Sackgasse rein zu fahren, was dieser zunächst verweigerte. Achtung: Laut Lieferbedingungen hätte er 300m entfernt am Ortseingang abladen können! Auch den Hinweis, dass eine Person zum Abladen da sein muss, sollte man ernst nehmen, da der Lastwagen über keine Hebebühne o.ä. verfügte. Für einen Lieferpreis von 714,-€ ein echtes Schnäppchen…
Leider bin ich nicht sofort dazu gekommen, das Gewächshaus aufzubauen, habe aber natürlich die Sendung auf Vollständigkeit überprüft. Dabei habe ich aber das kleine Sternchen in der Aufbauanleitung übersehen, dass die mitgelieferten Schrauben nicht für die Materialstärke unserer Eindeckung geeignet sind. Als ich dieses mit Hinweis auf die 2-jährige Gewährleistung im Oktober reklamierte, schrieb man mir, ich hätte drei Monate lang reklamieren können. Jetzt nicht mehr. Die Frage, wie 35 Millimeter lange Schrauben 40mm Eindeckung ohne Kompression halten sollen, wurde nicht beantwortet. Dann kam zunächst nichts mehr.
Spätestens wenn man die Polycarbonatplatten der Giebelseiten mit Abschlussprofilen versieht, halten die 25mm Schrauben nichts mehr. Da die Abschlussprofile nur ca. 1,5-2mm zusätzlich auftragen, ist klar, warum der Hersteller die 25mm Schrauben nur bis 6mm Eindeckung für geeignet hält. Andere Schrauben zu beschaffen ist nicht so einfach, da die nächst größere Länge von 35mm durch die 10mm Eindeckung und die 20mm Metallrahmen durchgeht.
Zu kurze, mitgelieferte Schrauben
Reklamation und Service
Auf der Shopseite des Gewächshauses habe ich ein Stahlfundament für 160,-€ mitbestellt. Beim Aufbau stellte sich heraus, dass es nicht zu den Maßen und Bohrungen des Gewächshauses passte. Eine Anfrage nach kulanter Regelung wurde mit dem Hinweis abgebügelt, ich hätte nachfragen müssen, ob das (zusammen mit dem Gewächshaus auf einer Seite angebotene) Fundament mit der bestellten Variante kompatibel ist. Der Hinweis auf die Shopseite wurde nicht mehr beantwortet. Das Fundament wanderte als Metallschrott in eine Werkstattecke.
Man bot mir an, das Fundament auf eigene Kosten zurückzuschicken. Dann würde man nach Zustand der Ware, Vollständigkeit und Vorhandensein der Originalverpackung entscheiden, was ich erstattet bekommen würde. Die „Originalverpackung“ bestand übrigens aus etwas Klebeband, das die Metallprofile zusammenhielt und einem kleinen Pappkarton mit Schrauben und einer russisch beschrifteten Skizze des Fundaments.
Der zeitliche und finanzielle Aufwand für eventuell ein paar Euro zurück war mir dann zu viel, insbesondere auch weil der Verkäufer uneinsichtig blieb, dass die Aufbauanleitung explizit die Verwendung der mitgelieferten Schrauben ausschloss: „Wir hatten nie Probleme mit diesem Modell, das mit 10 mm Polycarbonat bedeckt ist.“
Russisches Produkt
Beim Auspacken stellte ich auch fest, dass Averto nicht der Hersteller des Gewächshauses ist, sondern dieses aus Russland bezieht. Das wäre drei Monate nach dem Angriff auf die Ukraine ein Ausschlussgrund für mich gewesen.
Qualität
Die Maßhaltigkeit der Teile ist nicht sonderlich gut. Die Bögen der Giebel waren 403cm respektive 404cm weit, die anderen Bögen deutlich unter 400cm. Dadurch kommt es beim Aufbau zu Spannungen und Verformungen. Das Stahlgerüst des mit 600x400cm verkauften Gewächshauses ist tatsächlich 602x404cm groß. Zum Glück habe ich die Fundamente erst gebaut, als es da war. Interessanterweise weist die russische Aufbauanleitung des Herstellers die korrekten Maße aus.
Im Shop fehlt ein Hinweis darauf, dass unbedingt Abschlussleisten für die Polycarbonatplatten mitgekauft werden müssen. Vielleicht liegt es daran, dass nur für die 10mm starke Eindeckung keine Abschlussleisten im Angebot sind (Stand Oktober 2022). Wenn man diese Abschlussleisten allerdings anbringt, sind nicht nur die Schrauben endgültig zu kurz (s.o.) sondern auch die Vierkantstücke der Fenstergriffe greifen nicht mehr in die Haltebleche der Einreiber ein…
Zu kurzer Vierkant am Einreiber bei Montage von Abschlussprofilen
Die Aufbauanleitung ist sehr schlecht gemacht. Dasselbe Bauteil hat in Zeichnungen, Listen und Text schon mal verschiedene Namen (teils auch fachlich falsche). Die Anzahl der Querstreben ist in einer(!) Zeichnung mit drei verschiedenen Werten ablesbar – und keiner der Werte stimmt! Die kyrillische Anleitung auf der Seite des russischen Herstellers zeigt auf den Bildern einige Details, die in der deutschen Anleitung einfach fehlen. Das waren nur die Highlights.
Es sind nicht 10 (rot), nicht 9 (lila) oder 8 (blau) sondern 11 Querstreben…
Ehrlich war der Anbieter beim Hinweis auf die Windbeständigkeit. Angegeben ist das Gewächshaus mit bis zu 20 m/s also 72 km/h. Ob die Konstruktion dem standhält, halte ich für fraglich. Durch längere Schrauben, durch Verdreifachung der Anzahl der Schrauben zur Befestigung der Eindeckung, durch zusätzliche Windrispenbänder und durch zusätzliche Metallbänder über die Dacheindeckung habe ich die Konstruktion widerstandsfähiger gemacht. Zusätzlich habe ich von den vier mit filigranen Scharnieren angebrachten Türen, die fast die gesamten Giebelflächen einnehmen, zwei fest mit dem Rahmen verschraubt.
WindrispenbandWindrispenbandMit Rahmen verschraubte TürMontageband als Sturmsicherung über dem DachMontagebänder als Sturmsicherung über dem Dach
Wer Wert darauf legt, dass die Wärme im Gewächshaus bleibt, sollte außerdem zusätzliche Anschlagleisten mit Dichtungen an den Türrahmen anbringen, da die Luftspalte 5mm deutlich überschreiten. Gleiches gilt für die Fenster. Der Austausch der filigranen Scharniere von Türen und Fenstern macht ebenfalls Sinn.
Zusätzliche Dichtleisten an Fenstern und Türen
Weil die Fenster über keine Scheren oder anderen Vorrichtungen verfügen, um ein vollständiges Umschlagen zu verhindern, habe ich Reste der Montagebänder für die Windrispenbänder als Stopper eingebaut.
Montageband als FensterstopperMontageband als Fensterstopper
Da die mittlere Bahn der Dacheindeckung überlappend über den seitlichen Bahnen liegt, hat sie 10mm Abstand von der Rahmenkonstruktion. Das Polycarbonat ist flexibel genug, um es zur Mitte hin auf die Rahmen drücken zu können. Ich habe mich entschieden, überall Zulagen aus alten Leisten einer Teak-Sitzbank dazwischen zu legen. Dadurch ist die Montage spannungsfrei.
Distanzklötzchen der DacheindeckungDistanzklötzchen der Dacheindeckung
Die Korrosionsbeständigkeit des Rahmens wird interessant. Nach gerade einmal fünf Monaten muss ich schon erste Stellen der „Feuerverzinkung“ nacharbeiten.
Korrosion des „feuerverzinkten“ Rahmens nach fünf MonatenKorrosion des „feuerverzinkten“ Rahmens nach fünf Monaten
Fazit meiner Erfahrungen mit dem Gewächshaus Agronom
Im Vergleich zu einem Folientunnel ist der Aufwand beim Bau des Gewächshauses Agronom sehr hoch – wenn man es vernünftig macht. Außerdem fallen erhebliche Mengen an Verpackungsmüll an, da beide Seiten der Eindeckung mit Schutzfolien bezogen sind. Unsere 240l Wertstofftonne war voll. Vom Material wäre das schon eine Folie für einen Tunnel!
Abschnittreste der EindeckungEin paar der Schutzfolien
Das Gewächshaus ist in der gelieferten Form eher ein „Serviervorschlag“ als ein kompletter Bausatz. Natürlich kann man es wie geliefert aufbauen und benutzen. Die fehlenden Abschlussprofile für die Polycarbonateindeckung (Algenbildung und eindringender Dreck) und die zugigen Spalten an Fenstern und Türen sprechen aber dagegen. Die zu kurzen Schrauben stellen sogar unterhalb der versprochenen 20m/s Überlebenswindgeschwindigkeit eine echte Gefahr für den Bestand des Gewächshauses dar.
Da zum Kaufpreis des eigentlichen Gewächshauses noch Frachtkosten, das unbrauchbare Fundament, ein brauchbares Fundament, die Abschlussleisten, Silikon, zusätzliche Montagebänder, Metallprofile, Schrauben und Scharniere kamen, was den Preis mehr als verdoppelte, würde ich das Gewächshaus nicht wieder kaufen.
Es hat ein tolles Raumgefühl, aber verglichen mit dem Aufwand für einen Folientunnel gewinnt dieser immer. Preislich ist das Gewächshaus natürlich noch weit von einem Glasgewächshaus entfernt, aber die Zukunft muss zeigen, wie stabil die Konstruktion ist und wie lange das Polycarbonat durchhält.
Immerhin könnte ich die Unterkonstruktion später auch noch mit Folie überziehen, falls die Eindeckung ersetzt werden muss…. 😉
Ein NoDig-Marktgarten von Null begonnen zur Selbstversorgung für zwei Familien – Diese Artikelreihe berichtet vom Vorgehen, den Methoden (z.B. NoDig), den Erfolgen und den Rückschlägen.
Der Boden lebt!
Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell das Bodenleben von dem heißen, fast sterilen Kompost Besitz ergriffen hat. Nachdem ich mich schon über die weißen Fäden des Pilzmyzels im Boden gefreut hatte, ist der Boden jetzt voller kleiner Fruchtkörper, die überall aus der Oberfläche brechen.
Beikräuter der Woche
Ein bis eineinhalb Stunden pro Woche hacke ich den Weg rundherum und jäte die inneren Wege und Beete. Im rechten Eimer sind die ausdauernden Beikräuter wie Quecke und Disteln, die durch die 40 cm starke Kompostschicht hoch wachsen. Im linken Eimer sind Plastikteile, die leider immer im Kompost mit Bio-Zertifikat zu finden sind.
Noch ein beweglicher Untersatz
Da das Gelände im Vergleich zum Garten am Haus doch recht weitläufig ist und ich als großer Mensch nicht gerne ständig am Boden arbeite, habe ich mir aus Werkstattresten einen schmalen Wagen gebaut, der genau auf die Wege zwischen den Beeten passt. Die Höhe mag einigen etwas hoch erscheinen, aber ich finde sie genau richtig. 🙂
Modulplatten handhaben
Beim Entnehmen der Pflanzen aus den Modulplatten habe ich immer das Problem mit den Finger an den scharfen Kanten der Löcher im Boden hängen zu bleiben. Außerdem kann es recht mühsam sein 84 oder 144 Planzmodule einzeln mit den Fingern oder einem Hölzchen aus den Modulplatten zu drücken.
Deshalb habe ich mir aus einem Stück Flacheisen und ein paar Holzdübeln eine Vorrichtung zum Herausdrücken gebaut. Die seitliche Führung könnte gerne noch etwas höher sein, aber sonst bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Beim Bohren der Dübel und der Löcher im Flacheisen ist etwas Präzision gefragt, damit die Modulplatten nicht an den Dübelhölzern hängen bleiben.
Meine Erfahrungen mit Dancover lauten zusammengefasst, dass ich beim Bau meines Gewächshauses fast drei Monate und viele Stunden/Urlaubstage verloren habe. Am Ende stand ein Gewächshaus eines anderen Anbieters.
Die Kommunikation war sehr schwierig (meistens auch sehr einseitig…) und mein Geld musste ich über die Bank zurückholen.
Die lange Fassung der Geschichte findest Du weiter unten.
Der Bestellvorgang
Am 2.3.2022 wollte ich über www.dancovershop.com ein „Gewächshaus aus Polycarbonat, Strong NOVA 24m², 6x4m, Silber“ erwerben.
Laut Zahlungsbedingungen auf der Website sollte ein Kauf mit Nachnahme durch den Spediteur möglich sein.
Im Shop war diese Option nicht zu finden. Also fragte ich über das Chatfenster nach und wurde dann von einer dänischen Mitarbeiterin, die leidlich Deutsch sprach, angerufen. Sie erklärte mir, dass es keine Nachnahme gebe. Ein Verweis auf die Website scheiterte an sprachlichen(?) Hürden, obwohl ich es auch auf Englisch und Dänisch versuchte.
Laut Mitarbeiterin kam praktisch nur eine Kreditkartenzahlung in Betracht. Da das Produkt zu diesem Zeitpunkt nicht vorrätig war und der nächste Liefertermin erst mit Anfang April angegeben wurde, zögerte ich. Die Mitarbeiterin wies darauf hin, dass die Karte erst bei Lieferung belastet würde.
Tatsächlich wurde kurze Zeit später in meinem Konto ein Betrag von 2.413,25 € vorgemerkt aber nicht belastet. Stand 19.5.2022 ist im Onlineshop übrigens immer noch ein Hinweis auf die Möglichkeit der Nachnahme zu finden.
Der Versand
Am 5.4.2022 erhielt ich eine Versandmitteilung und am 7.4. kündigte mir die Spedition die Lieferung für den 08.04.2022 08:00 – 15:00 Uhr an.
Am 8.4. erhielt ich von der Spedition lediglich die Nachricht, dass sich die Lieferung verzögern würde.
Das war sehr ärgerlich, da ich meine Termine so eingerichtet hatte, am 8.4. zu Hause sein zu können. Ohne weitere Nachricht der Spedition stand dann am 11.4. der Lastwagen mit vier großen Paketen vor der Tür. Zufällig war ich im Homeoffice und konnte die Ware annehmen.
Die Pakete waren leider in einem desolaten Zustand. Nach dem Auspacken war klar, dass zwar trotz der Löcher in den Verpackungen alle Teile vorhanden waren, aber zahlreiche Metallteile waren verbogen.
1. Reklamation
Über ein Onlineformular konnte ich Bilder der beschädigten Teile hochladen und Ersatz anfordern. Schon am nächsten Tag (12.4.) erhielt ich eine E-Mail, dass die Reklamation bearbeitet und akzeptiert sei und dass ich eine Nachricht erhielte, wenn die Ersatzsendung das Lager verließe.
2. Reklamation
Die Tage gingen ins Land und keine Ersatzsendung traf ein. Also beschloss ich am 27.4. den Metallrahmen so weit möglich zu montieren. Dabei musste ich mit Umsicht vorgehen, weil praktisch keine Schnittkante entgratet war und die Teile durchgängig eine Verletzungsgefahr darstellten.
Leider zog sich die mangelhafte Verarbeitung hin zu den Dimensionen der Steckverbindungen. Die Bögen, die aus drei Stahlteilen bestanden, waren teilweise nur durch Erhitzen des äußeren Rohrs zusammenzustecken. Immer mussten erst mit der Feile Grate in den Vierkantrohren entfernt werden.
Aber bei einem Bogen half auch das nichts, weil das innere Rohr 17mm stark war und damit einfach nicht in die 16mm des aufnehmenden Rohres passte.
Bohrungen von Steckverbindungen waren teilweise auch nicht übereinander zu bringen.
Wenn man den Giebelrahmen dann nach Stichmaßen ausrichtete, waren einige Verbindungen an Aussteifungen so weit eingeschnitten, dass sie ein Öffnen der Türen ohne Nacharbeit verhindert hätten.
Kaum eine der Verbindungen war werksseitig vorgebohrt und die gelieferten Schrauben waren nicht selbstschneidend. Aber auch mit Vorbohren rissen sie noch zahlreich ab, was nicht für die Qualität spricht.
Apropos Qualität: Wie man ein Gewächshaus, dessen Stahlrahmen teilweise Materialstärken von weniger als einem Millimeter haben, als „Strong“ vermarkten kann, ist mir ein Rätsel. Wie man auf dem Foto oben sehen kann, bestehen sämtliche der inneren Verbindungen der sechs Meter weiten und drei Meter hohen Giebelwand nur aus 20mm Vierkantrohr, dessen Wände eingeschnitten und teilweise weg gekantet wurden. Diese ~18mm weiten Öffnungen werden über 20mm weite andere Vierkantrohre gesteckt und dann verschraubt. 18mm über 20mm – fällt etwas auf?
An dieser Stelle mag der Leser oder die Leserin sich fragen, warum ich den Schrott nicht schon zurückgeschickt hatte. Die Antwort liegt u.a. im Kaufprozess des Onlineshops. In der Auftragsbestätigung heißt es nur:
Im Kundenkonto des Webshops liest es sich unter den Daten der Bestellung so:
Bei Lieferkosten von 83,70€ verlangt der dänische Versender – dessen gesamter Netzauftritt auf Deutsch ist und sogar eine deutsche 0800-Nummer umfasst – 563,20€ für die Retoure bei einem Widerruf der Bestellung. Dafür lohnt es sich schon, alles auf einen Hänger zu laden, Maut für die Brücke nach Seeland zu zahlen und einen Tagesausflug nach Kopenhagen zu machen.
Also meldete ich die defekten Rahmenteile am 27.4. über das Formular im Onlineshop und erhielt am 28.4. die Nachricht:
„Sehr geehrter Kunde, wir haben Ihre Reklamation soeben bearbeitet und akzeptiert. Warennummer: GH194030, Gewächshaus aus Polycarbonat, Strong NOVA 24m², 6x4m, Silber Art der Reklamation: Defekter Artikel Ersatzteil: P50 Anzahl: 2 Sieerhalten eine Email mit einer Nummer zur Sendungsverfolgung und Informationen über Ihre Sendung, sobald Ihre Bestellung versandt wurde. Mit freundlichen Grüßen,„
Parallel dazu sendete ich eine E-Mail an den Händler und setze ein Frist bis zum 15.5. für die Nachlieferung der Teile auch aus der ersten Reklamation und kündigte meinen Rücktritt vom Kauf für den Fall der Nichterfüllung an.
Rücktritt vom Kauf
Am 9.5. versuchte ich über den Chat des Onlineshops erfolglos, zwei Mitarbeiterinnen dazu zu bringen, mich anzurufen (nachdem ich zuvor 16 Minuten in der telefonischen Warteschleife verbracht hatte, bis die Leitung plötzlich tot war).
Die zweite Mitarbeiterin versprach mir dann immerhin, dass die Teile meiner ersten Reklamation jetzt zügig versendet würden. Auf mein Nachhaken, was mit den Rahmenteilen der zweiten Reklamation sei, kam sieben Minuten keine Antwort im Chat.
Dann ließ mich die Mitarbeiterin wissen, dass man die Zusammenarbeit mit dem Hersteller des Gewächshauses beendet habe und die Rahmenteile nicht liefern könnte. Sie bot mir eine Erstattung des vollen Kaufpreises und Abholung oder einen Nachlass von 250,-€.
Ich wies sie darauf hin, dass die Teile nur unter Mühen zusammensetzbar gewesen waren und dass ich eine beschädigungsfreie Demontage für unmöglich hielte. Sie bestand auf einer Demontage und Verpackung. Wenn alles verpackt sei, sollte ich eine Mail mit Bildern der Pakete an w______y@dancover.com senden und sie würde den Rücktransport organisieren.
Da ich die Steckteile des Rahmens teilweise nur durch Erhitzen des äußeren Rohres zusammen bekommen hatte, hatte ich jetzt so etwas wie Presspassungen. Damit werden z.B. im Maschinenbau Teile von Antriebswellen verbunden. Entsprechend schwierig war die Demontage. Irgendwann war aber alles demontiert, in Pappe und viel Stretchfolie verpackt und fotografiert. Diese Bilder sendete ich noch am gleichen Tag an Dancover.
Drei Tage später sendete ich die Mail erneut an Dancover.
Am 16.5. – eine Woche nach Versenden der Bilder – hatte ich immer noch keine Nachricht zur Abholung geschweige denn mein Geld. Also begab ich mich wieder in den Chat. Dort erläuterte mir die selbe Mitarbeiterin wie eine Woche zuvor, dass ich erst einmal Bilder von den Paketen senden müsste. Auf den Einwand, dass das am 9.5. 14.41 Uhr und nochmals am 12.5. passiert sei, fragte sie an welche Adresse ich gesendet hätte. Dann fragte sie von welcher Adresse ich gesendet hätte. Dann war lange Pause.
Als sie sich wieder meldete, schrieb sie, dass ich von einer anderen Adresse gemailt hätte. Dadurch seien meine Mails an eine Kollegin gegangen. Sie würde jetzt die Abholung organisieren. Auf die Nachfrage, wann ich mit meinem Geld rechnen könnte, hieß es nach der der Abholung. Warum die Kollegin die offensichtlich nicht an sie gerichteten Mails nicht einfach weiter geleitet habe, habe ich nicht mehr gefragt…
Als ich mich über die Unzuverlässigkeit des Unternehmens bei den bisherigen Zusicherungen beschwerte, wurde der Chat durch die Dancover-Mitarbeiterin beendet.
Rückgabe der Waren
Am 16.5. kam eine Mail, die die Abholung des unbrauchbaren Gewächshauses für den 17.5. zwischen 8.00 und 16.00 Uhr ankündigte.
Einen weiteren, unnötig eingesetzten Urlaubstag später kam tatsächlich der Spediteur und verlud die Teile. Nach einem kurzen Disput mit dem Fahrer, der mir die Papiere nicht unterschreiben und wenigstens als Kopie übergeben wollte, konnte ich einen Scan davon an Danvover senden.
Eine Antwort kam sehr schnell und kündigte die Erstattung des Kaufpreises innerhalb von fünf Tagen (sic!) an.
I want my money back!
Nach fünf Tagen war natürlich kein Geld auf meinem Konto. Das passte zu den bisherigen Erfahrungen mit Dancover, dass Zusagen fast nie eingehalten wurden. Deshalb stieß ich bei meiner Bank die Rückbuchung der Belastung meiner Kreditkarte an.
Dazu musste ich einiges an Unterlagen zu Kauf, Retoure und Reklamationen im Online-Portal der Bank hochladen.
Geld ist da
Einen Tag nach der Beschwerde bei der Bank ging mein Geld wieder auf dem Konto ein. Von der Bank habe ich bisher zu dem Vorgang nichts gehört. Vielleicht hat der Shop einfach die zugesagten fünf Tage überzogen. Ist mir auch egal.
Fazit
Ich habe für den Bau eines neuen Gewächshauses fast drei Monate verschwendet, ohne einen Schritt weiter gekommen zu sein. Im Gegenteil habe ich viel Zeit und sogar noch Geld für Verpackungsmaterial aufgewendet.
Die Kommunikation mit dem Händler war mehr als beschwerlich. Telefonische Erreichbarkeit war praktisch nicht gegeben und die Chats waren in mehrerer Hinsicht schlecht. Zum einen dauerten sie ewig, weil Mitarbeiterinnen einfach nicht auf Nachrichten reagiert haben, zum anderen wurden die Nachrichten der dänischen Mitarbeiterinnen automatisiert ins Deutsche übersetzt, was manchmal nur mit Umweg über das dänische Original zu verstehen war. Auf E-Mails erfolgte praktisch nie irgendeine Reaktion (von automatischen Eingangsbestätigungen abgesehen).
Versprechen wurden selten eingehalten. Versprochene Ersatzsendungen wurden nie versendet – wie auch, wenn die Teile nicht existieren.
Nach diesen Erfahrungen war es definitiv mein erster und zugleich letzter Einkauf bei Dancover.
Als ich den Kaltrauchgenerator für meinen Räucherschrank baute, war mir klar, dass die Hitzebeständigkeit des Tontopfes, der als Luftzufuhr diente, ein Knackpunkt der Konstruktion war.
Trotzdem war ich etwas überrascht, dass der Topf schon ungefähr beim sechsten oder siebten Räuchergang anfing, sich in seine Bestandteile aufzulösen.
Folglich hieß es Abschied zu nehmen von der Konstruktion mit Topf und Schrauben und statt dessen etwas einfacheres zu probieren.
Und es stellte sich heraus, dass auch der Metallflansch, direkt auf einer Betonplatte stehend, hinreichend Luft einlässt.
Jetzt ist nur noch die Frage, wie lange die Betonplatte der Hitze standhalten mag…
Zum Anfeuern musste ich weiter unten ein neues Loch bohren. Das alte habe ich provisorisch mit einer Schraube verschlossen.
Update (26.12.2020): Eine Verbesserung der Konstruktion findest Du in diesem Beitrag.
Über Freunde im nächsten Dorf, deren Nachbar Jäger ist, bekomme ich einmal im Jahr ein Reh. Für mich ist das eine der verträglichsten Formen von Fleischgenuss, die es gibt.
Die Tiere haben ein natürliches Leben, bis sie tot umfallen.
Da wir (noch ?) nicht genug Wölfe zur Bestandsregulierung haben, müssen die Tiere zum Schutz der Wälder im Bestand reguliert werden.
Der CO2-Fußabdruck ist sehr gering, da für Schlachtung und Transport fast kein CO2 anfällt.
Bisher konnte ich das Fleisch allerdings nur einfrieren und dann zum Kochen verwenden. Weil ich aber auch bei Schinken und Wurst möglichst regional und umweltverträglich einkaufen möchte, musste ein Räucherofen her, um den Rehschinken selbst (mit Spänen unserer eigenen Buche) räuchern zu können.
In der Werkstatt fanden sich fast alle nötigen Bestandteile:
Eine selbstgebaute, überzählige Bienenkiste, die nur ein paar Stützen brauchte, als Räucherkammer.
Etwas Metallgewebe als Schutz vor ungewollten Besuchern in der Räucherkammer.
Ein paar Haken für das Räuchergut.
Ein Edelstahlrohr mit Flansch als Brennkammer für den Kaltrauchgenerator.
Zwei Stück Rohr mit unterschiedlichen Durchmessern als Einblasrohr und Rauchableitungsrohr.
Ein Tontopf als Basis und Lufteinlass.
Ein Tonuntersetzer als obere Abdeckung.
Eine kleine Betonplatte.
Ein 12V-Gebläse samt Netzteil.
Ein Kunststoffschlauch zur Verbindung von Gebläse und Einblasrohr.
Ein paar Schrauben, Scheiben und Muttern.
Hochtemperatursilikon.
Der Selbstbau des Räucherofens dauerte nur wenige Stunden – die Abstimmung von Lufteinlass/-zufuhr und der Menge an Spänen, um über längere Zeit eine gleichmäßige Rauchzufuhr zu erzeugen, dauerte ein paar Stunden länger… 😉
Angezündet werden die Späne mit einer Heißluftpistole durch ein 10mm Loch am Boden der Edelstahlsäule, das mit einer Schraube verschlossen werden kann.
Dieses Handyvideo ist ein bißchen primitiv, zeigt aber die wesentlichen Teile des Kaltrauchgenerators bei der ersten Raucherzeugung.
Ein früherer Versuch mit Rehschinken war kein 100%iger Erfolg. Dieser Rehschinken hat jetzt zwei von drei Räuchergängen hinter sich und ich bin sehr gespannt. Aber das ist eine andere Geschichte. Fortsetzung folgt…