Mamas Marmorkuchen

Mamas Marmorkuchen
5SterneGeschmackswertung
* bitte Fußnote beachten

Als mir dieser Zettel

in die Hand fiel, wusste ich, es ist Zeit, Mamas Rezept für Marmorkuchen nicht nur zu retten, sondern nach dreißig+ Jahren auch mal wieder zu backen.

Die mit jugendlich-krakeliger Hand geschrieben Zeilen (nicht das meine Handschrift heute besser wäre 😉 ) sind kaum noch zu lesen und es gibt Dinge, die dürfen nicht in Vergessenheit fallen.

Ganz konnte ich das Rezept nicht stehen lassen, wie meine Mutter es damals gebacken hat, aber dafür sind Rezepte ja auch da. 🙂

Zutaten

  • 200g Zucker
  • 200g Butter
  • 4 Eier
  • 1 Päckchen Vanillezucker (kann man auch selbst machen)
  • Vanillextrakt
  • 500g feines Weizenmehl oder
  • 250g feines Weizenmehl und 250g Speisestärke
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1/8l Milch
  • 2 EL Kakaopulver
  • 2 EL Öl oder Milch
  • 2 EL Zucker
  • 1 EL Rum

Arbeitszeit: ca. 20 Min. / Koch-/Backzeit: ca. 50 Min. / Schwierigkeitsgrad: einfach

Verrühre Butter, Zucker, Vanillezucker (und/oder Vanilleextrakt) und die Eier zu einer glatten Masse.

In diese werden Stärke, Mehl, Backpulver und abschließend Milch eingerührt. Wegen des Backpulvers sollte der Teig nicht zu lange gerührt oder stehen gelassen werden.

In einer zweiten Schüssel verrührst Du die Zutaten für den Schokoteil des Kuchens zu einer glatten Creme. In diese gibst Du ca. ein Drittel des Teigs.

Ungefähr die Hälfte des hellen Teigs wird in eine Rundbackform mit Loch in der Mitte gefüllt (oder in eine Gugelhupfform). Auf diese Schicht kommt der dunkle Teig. Auf diesen kommt dann wieder der Rest des helles Teigs. Ein Teigschaber ist hier sehr hilfreich.

Abschließen zieht man mit einer Stricknadel oder ähnlichem Gerät ein paar Mal durch den Teig, um die Marmorierung zu erzeugen.

Der Kuchen wird für 50-60 Minuten bei 175° im vorgeheizten Ofen gebacken.

Guten Appetit!

* Fußnote: Natürlich ist das hier kein Rezept mit fünf Gabeln und Spaten. Aber in meiner Kindheit war das mein Lieblingskuchen und das muss sich auch irgendwie niederschlagen. 😉

Blätterteigtaschen mit Mangold-Feta-Füllung

Mangoldteigtaschen
4SterneGeschmackswertungW

Hungry gap? Nicht dieses Frühjahr!

Mangold vom letzten Jahr ist sehr gut durch den milden Winter gekommen. Die frischen Blätter der ersten Ernte haben ihren Weg in diese Blätterteigtaschen gefunden, die von einem Rezept aus der Gartensendung Gardening Australia inspiriert sind.
Thanks Costa and Paul!

Zutaten

  • Mangold
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • 1 Chili (mild bis mittelscharf)
  • Kreuzkümmel (frisch gemörsert)
  • (Oliven-)Öl
  • glatte Petersilie
  • Koriander (Kraut)
  • Feta
  • 1-2 Eier
  • Blätterteig (fertig gekauft, wenn es schnell gehen soll)

Zubereitung

Arbeitszeit: ca. 45 Min. / Koch-/Backzeit: ca. 40 Min. / Schwierigkeitsgrad: einfach

Wasche den/das Mangold und trenne die Blätter von den Stängeln.

Die in feine Streifen geschnittenen Stängel werden mit gewürfelten Zwiebeln, fein geschnittener Chili und gehacktem Knoblauch in etwas Olivenöl angeschwitzt. Als weitere Würze kommt eine Messerspitze vom gemörserten Kreuzkümmel dazu.

Dazu kommen die in feine Streifen geschnittenen Blätter.

Nimm den Topf vom Herd und gib den gewürfelten Feta und die gehackten Kräuter dazu. Die Füllung wird anschließend mit Meersalz abgeschmeckt. Dann schlägst Du noch ein Ei als Bindung hinein und rührst es unter.

Den Blätterteig schneidest Du in Quadrate. Zwei Kanten werden mit einem Pinsel mit etwas Ei bestrichen (so kleben die Teigstücke besser zusammen). Dann wird eine Ecke übergeklappt, damit Du schöne Dreiecke erhältst.

Die Außenseite bepinselst Du ebenfalls mit Ei. Bei ca. 200° werden die Teigtaschen 15-20 Minuten gebacken bis sie goldbraun sind.

Wir haben sie mit Querbeetsalat gegessen. Der besteht z.Z. unter anderem aus Spinat, Schnittsalat, Koriander, Petersilie, Rucola, Minze, Brunnenkresse, Kerbel, Estragon und Oregano.

Guten Appetit!

Mangoldteigtaschen

Die Sirupsaison beginnt!

Orangensirup
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Von unserem adoptierten Orangenbäumchen hatten wir dieses Jahr eine riesige Menge noch unverbrauchter Orangen.

Einige Stunden später …
… hatte ich mit der (elektrischen 😉 ) Saftpresse aus über 20 kg Orangen acht Liter Saft gewonnen.
Die Hälfte habe ich nach dem Grundrezept für Sirup verarbeitet. Das ist fast etwas zu süß. Etwas mehr Zitrone wäre hier gut.
In die andere Hälfte habe ich beim Erhitzen ein mit fein gehacktem Ingwer (ca. ein 2,5 cm Stück) gefülltes Teeei gehängt und die Zitronensaftmenge auf 100 ml pro 1 l Saft erhöht.

Verdünnt mit Wasser (ca. 1:8) ist das eine extrem leckere Angelegenheit.

Zutaten für Orangen-Ingwer-Sirup

  • frisch gepresster Orangensaft
  • Zucker (500g für jeden Liter gewonnenen Saft)
  • 100 ml Zitronensaft pro Liter Saft
  • ca. 2,5cm Ingwer

Ein Liter Saft ergibt ca. 1,2 l Sirup.

Gemüsecurry mit selbstgebackenem Naan

Gemüsecurry mit Naan

4SterneGeschmackswertungW

Die Herstellung eigener Currypaste mag übertrieben erscheinen. Aber – falls Du es noch nicht hast – probiere es einfach mal aus. Du wirst mit einer Geschmacksvielfalt belohnt, die den kleinen Mehraufwand absolut wert ist!
Dieses leckere, vielschichtige Curry verwendet, was gerade im Garten ist. Ohne das Naan ist das Rezept sogar vegan.

Zutaten

Für die selbst gemachte Currypaste:

  • Samen von
    • Koriander
    • grünem Kardamom
    • Bockshornklee
    • Fenchel
    • Kreuzkümmel
  • getrocknete Chili
  • Zimt
  • Curryblätter
  • Kurkumapulver
  • etwas Öl
  • Salz

Gemüse:

Nimm einfach, was Du magst und was Du hast. Das Rezept ist bei mir heute entstanden, als ich durch den Garten ging und sah, was reif war.

  • Brokkoli
  • Wurzeln (Karotten)
  • rote Zwiebeln
  • Zucchini
  • Mangold
  • Cherrytomaten
  • Erbsensprossen
  • Knoblauch

Für das Naan:

  • 250 g feines Weizenmehl (kein Vollkorn)
  • 1 TL Zucker
  • 1 TL Salz
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 120 ml Milch
  • etwas Öl
  • Nigellasamen

Zubereitung

Arbeitszeit: ca. 30 Min. / Koch-/Backzeit: ca. 30 Min. / Schwierigkeitsgrad: einfach bis mittel

Das Schwierigste an diesem Rezept ist das Timing, damit das Brot nicht kalt oder das Gemüse zerkocht ist.
Ich habe erst einmal das Gemüse geputzt und klein geschnitten. Dann habe ich den Teig gemacht und etwas ruhen lassen. Währenddessen, habe ich den Backofen vorgeheizt, die Currypaste hergestellt und das Gemüse zubereitet.

Aber der Reihe nach, eines nach dem anderen:

Schneide das Gemüse so, dass unterschiedlich lange Garzeiten etwas durch die Größe der Stücke ausgeglichen werden. Da ich die Brokkoliröschen vollständig lassen wollte, habe ich sie vorab gebraten und zur Seite gestellt.

Für das Naanbrot siebst Du die trockenen Zutaten in eine Schüssel. In der Mitte machst Du eine Kuhle, in die Du das Öl und die Milch gibst. Vermenge das Ganze mit einem Löffel, bis Du einen knetfähigen Teig erhältst, den Du einige Minuten durchknetest. Ist der Teig zu klebrig, kannst Du etwas Mehl dazu geben.
Ich knete nur mit der rechten Hand, damit ich die linke frei habe, um z.B. etwas Mehl nachzuschütten.

Den fertigen Teig teilst Du in fünf Kugeln, die in einer geölten Schüssel etwas ruhen können. Damit die Kugeln nicht zusammenkleben, brauchst Du die Seiten nur in etwas Öl zu tauchen. Wenn Du magst, kannst Du den Teig mit fein gehacktem Knoblauch, Nigellasamen oder Sesam bestreuen.

Naanteig

Währen der Teig ruht, stellst Du die Currypaste her.

Gewürze rösten

Dazu röstest Du die Samen ohne Öl in einer Pfanne. Sie sollen nur etwas bräunen, aber auf keinen Fall verbrennen.

In einen Mörser gibst Du …

Curryblätter Kurkuma Zimt Öl

…. Curryblätter, Kurkuma, Zimt, etwas Öl …

CurrypasteVorMörsern

… die gerösteten Gewürze und 2-3 Knoblauchzehen. Das alles mörserst Du, bis Du eine Paste erhältst. Die kannst Du noch einen Moment zur Seite stellen.

Jetzt ist es Zeit den Backofen anzuheizen. Optimal ist ein Grill oder Ober- und Unterhitze auf 250°. Stelle für den Grill ein solides Backblech auf eine obere Schiene.

Ich habe jetzt in einer heißen Pfanne meine Brokkoliröschen angebraten und dann auch noch zur Seite gestellt.

BrokkoliGebraten

Dann waren bei mir Wurzeln und Zwiebeln dran.

GemüseBraten

Dazu kam dann die Currypaste und nur wenig später das restliche Gemüse.

Gemüsecurry

Die heiße Pfanne löscht Du mit etwas Wasser ab. Darauf kommt dann wieder der Brokkoli und ein Deckel.

Gemüsecurry

Gemüsecurry

Die Teigkugeln für das Naan werden platt gedrückt und mit etwas Öl auf das heiße Backbleck im Ofen gelegt. Die Brote brauchen nur wenige Minuten.

In dieser Zeit kannst Du die Blätter vom Mangold und die Erbsensprossen unter den Deckel auf das Curry legen und zusammenfallen lassen.

Gemüsecurry

Gartentipp: Die Erbsensprossen baue ich für Salate und zum Kochen eng gepackt z.Z. auf einem abgeräumten Zwiebelbeet an. Diese Pflanzen werden, wenn sie 5-6 Blätter haben, bis auf die unteren zwei Blätter abgeschnitten. Die Pflanzen stehen in Gruppen von 4-5 Pflanzen in Abständen von 5-8 cm.

Erbsensprossen

Wenn das Naan nach 2-3 Minuten unten knusprig wird, kannst Du es für weitere zwei Minuten noch einmal umdrehen.

NaanImOfen

Dann ist das Curry auch schon fertig.
Guten Appetit!

Karamell-Sahneeis mit Basilikumblüten und Vanille

5SterneGeschmackswertung

Kommentar unserer sehr kritischen Tochter: „Sehr basilikumig – aber lecker!“

Die getrockneten Blüten von meinem Purpurbasilikum haben einen sehr speziellen und sehr leckeren Duft und Geschmack. In der Beschreibung der norddeutschen Gärtnerei, bei der ich es gekauft habe, hieß es, das es sehr gut zu Desserts passe. Während ich also heute getrocknete Blüten von ihren Stängeln puhlte, hatte ich die Idee zum dem Rezept weiter unten.

Blüten Purpurbasilikum

Zutaten

  • 400 ml Sahne
  • 500 ml Buttermilch (Naturjoghurt ginge wahrscheinlich auch – wichtig ist etwas Säure, um die Aromen besser herauszuholen)
  • 250 g Zucker (kann gut auf 200 g reduziert werden)
  • 1 Vanilleschote
  • ein paar Gramm getrocknete Blüten vom Purpurbasilikum

Zubereitung

Arbeitszeit: ca. 15 Min. / Koch-/Backzeit: ca. 20 Min. / Schwierigkeitsgrad:  einfach bis mittel

VanilleschoteAuskratzen

Bevor Du mit dem Kochen anfängst, solltest Du eine Vanilleschote auf einer Seite anritzen und mit einem Messer das Mark herausschaben. Nachher muss alles sehr schnell gehen, damit Zucker und Sahne nicht anbrennen oder überkochen.

Zucker Kochtopf

Der Zucker wird in einem Topf erhitzt, bis er karamellisiert. Dabei ist es wichtig, den Zucker erst umzurühren, wenn er flüssig ist, sonst erzeugst Du Zuckerklumpen. Insgesamt ist dabei Vorsicht geboten, weil der Zucker extrem heiß wird und Verbrennungen mit spritzendem Zucker sehr schmerzhaft sind. Ist der Herd zu heiß, kann der Zucker kochen, Blasen schlagen und spritzen.

Unter den flüssigen Zucker werden die Sahne und die Buttermilch gerührt. Diese Flüssigkeit soll nicht mehr kochen. Wenn sie kocht, besteht die Gefahr, dass Eiweiße und Fette sich trennen und alles unbrauchbar wird.

Infusion

In die Flüssigkeit gibst Du das Vanillemark, die ausgekratzte Schote und die Basilikumblüten, um eine Infusion herzustellen. Rühre ca. 10 bis 15 Minuten beständig um und lass‘ die Flüssigkeit nicht mehr aufkochen. Achte darauf, dass sich die Karamellstücke im Topf vollständig auflösen.

Siebreste

Die Infusion wird durch ein feines Sieb abgegossen und zum Abkühlen beiseite gestellt. Die Vanilleschote wäscht Du unter etwas kaltem Wasser ab und tupfst sie trocken. Wenn sie vollständig getrocknet ist, kannst Du sie in einem luftdichten Gefäß zu normalem Haushaltszucker geben, um Deinen eigenen Vanillezucker herzustellen.

Vanillezucker

Wenn die abgeseihte Flüssigkeit abgekühlt ist, wird sie in einem flexiblem Plastikbehälter eingefroren. Die Flexibilität hilft später dabei, das gefrorene Eis heraus zu holen, um es in einer Küchenmaschine fein zu zerhacken.

Die zerhackte Masse wird wieder eingefroren und abermals in einer Küchenmaschine zerhackt. Danach sollte das Eis cremig genug sein, um es zu servieren. Falls noch zu viele Eiskristalle darin sind, wiederhole den Vorgang, bis Du zufrieden bist.

Die frischen Himbeeren sind mit ihrer leichten Säure die perfekte Balance zum recht süßen Eis.

Guten Appetit!

Karamellsahneeis mit Basilikumblüten

 

Knuspriger Lammbauch mit Backkartoffeln, Brokkoli und Karotten

KnuspigerLammbauchBrokkoliKarottenBackkartoffeln

5SterneGeschmackswertung

Wenn man recht wenig Fleisch isst, sollte man diese wenigen Gelegenheiten etwas zelebrieren und vielleicht nicht nur die „besten“ Teile vom Tier verarbeiten.

Schon seit einiger Zeit hatte ich in der Tiefkühlung etwas Lammbauch und wusste nicht recht, was ich damit anfangen sollte. Bei einem Besuch im Rumor in Totnes/UK hatte ich dann sehr leckere, gebackene Auberginen mit knusprigem Lammbauch.

Ein bisschen Recherche im Internet führte dann zu meiner Variante von knusprigem Lammbauch, deren Rezept Du weiter unten lesen kannst. Das Rezept ist technisch etwas anspruchsvoller und erfordert etwas Zeit. Dafür wirst Du mit einem fantastischem Geschmack belohnt und hast eine tolle Verwendung für ein eher unattraktives Stück Fleisch. Denn wenn man schon Tiere isst, sollte man versuchen, sie möglichst vollständig zu nutzen. Das Ergebnis ist hier das wahrscheinlich beste Fleischrezept, das ich bisher kreiert habe. Das Fleisch ist außen knusprig, innen ist es zart und saftig und trotz der Gewürze von tiefem Lammgeschmack.

Zutaten

Für Fleisch und Sauce:

  • Lammbauch mit Knochen
  • 1/2 Flasche trockener Rotwein
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • eine getrocknete Chilischote oder Chiliflocken
  • eine Messerspitze gemahlener Zimt
  • eine Zimtstange
  • Kreuzkümmel
  • Fenchelsamen
  • Korianderkörner
  • (Meer-) Salz
  • schwarzer Pfeffer
  • frische Kräuter: Thymian, Estragon, Rosmarin, Salbei
  • rote oder schwarze Johannisbeermarmelade
  • flüssiger Honig
  • ~ 1l (Oliven-) Öl

Für die Beilagen:

  • frische Karotten
  • Kartoffeln
  • Brokkoli
  • gehobelte oder gestiftete Mandeln

Zubereitung

Arbeitszeit: ca. 90 Min. / Koch-/Backzeit: ca. 5 h (über 2 Tage) / Schwierigkeitsgrad:  mittel bis schwer

1. Tag

Der langwierigste Teil der Vorbereitung ist, das Fleisch von den Knochen zu trennen. Nimm dazu ein scharfes Messer und folge mit dessen Spitze dem Bindegewebe (das weiße Zeug zwischen den roten Muskeln). Der linke Haufen oben sind die Knochen und Fettklumpen, der andere ist das Fleisch. Die Knochen nicht wegwerfen – die werden für die Sauce gebraucht!

Das Fleisch wird mit Kräutern eingerieben, die erst einmal gemörsert werden müssen: Koriander, Fenchel, Kreuzkümmel (nicht zu viel!), eine trockene Chilischote (oder Chiliflocken), Meersalz und eine Messerspitze Zimt.

In einer Schüssel werden Fleisch und Gewürze gründlich durchmengt.

Die Fleischfladen legst Du auf einer sauberen Fläche aus und rollst sie zusammen. Wenn Du geeignetes Bindegarn hast, kannst Du damit die Rolle binden. Ich hatte nur ein paar Zahnstocher aus Holz.

Diese Rolle wird in einer feuerfesten Form mit Deckel oder einem Kochtopf mit Öl bedeckt für drei bis vier Stunden im Backofen bei 120° gegart.

Die Knochen werden in heißem Öl angebraten.

Dazu kommen geviertelte Zwiebeln und eine Knoblauchknolle. Du brauchst weder Knoblauch noch Zwiebel zu schälen, wenn die Schalen sauber sind. Die Sauce wird später durch ein Sieb abgegossen.

Die gebräunten Knochen und Zwiebeln werden mit ca. einer halben Flasche Rotwein abgelöscht. Der Wein wird bei hoher Hitze bis zu einem zähflüssigen Bodensatz reduziert. Dann gießt Du mit heißem Wasser auf, so dass die Knochen bedeckt sind und wirfst die Kräuter mit in den Topf.

Während das Fleisch im Ofen gart, reduzierst Du die Sauce, die zum Abschluss durch ein feines Sieb abgegossen wird.

Das Fleisch wird mit einer Zange oder zwei Löffeln aus dem Öl geholt und zum Abkühlen beiseite gestellt. Das Öl nicht weg gießen. Darin werden die Backkartoffeln gegart. Außerdem ist es sehr schön aromatisiert und hält sich gekühlt einige Zeit.

Wenn das Fleisch hinreichend abgekühlt ist, nimmst Du die Zahnstocher heraus und wickelst es sehr eng in Frischhaltefolie ein. Diese Rolle geht über Nacht in den Kühlschrank.

2. Tag

Schneide die Rolle in ca. 15 mm starke Scheiben und entferne die Folie.

Setze die Sauce wieder auf mittlerer Hitze auf und reduziere sie weiter.

Die Kartoffeln werden 10 Minuten vorgekocht und dann bei 200° für 15-20 Minuten im Ofen in etwas vom dem Öl der Lammrolle gebacken.

Diese 15 bis 20 Minuten reichen, um Karotten und Brokkoli im Dampf zu garen. Vielleicht durch den trockenen Sommer hatte mein Brokkoli keine großen, geschlossenen Köpfe gebildet. Dafür sind die Röschen von vielen Blättern umgeben, die auch gut schmecken.

Wenn das Gemüse auf dem Weg ist, brätst Du die Lammbauchscheiben in heißem Öl 1-2 Minuten pro Seite knusprig an und stellst sie dann in der Pfanne zu den Kartoffeln im Backofen. Hätte ich es nicht vergessen, hätte ich jetzt noch die gehobelten Mandeln für den Brokkoli in die Pfanne gegeben…

Die Sauce wird mit etwas Honig, einem guten Löffel Johannisbeermarmelade, Pfeffer und Salz abgeschmeckt. Dann ist Zeit zu servieren.

Guten Appetit!

 

Pasta mit Zuckerschoten und Koriander

PastaKorianderZuckerschoten

4SterneGeschmackswertungW

Zuckerschoten, die nur vom Beet in den Topf müssen, sind sooo lecker!

Wir haben dieses Jahr zwei Sorten im Garten. Norli ist eine als Zuckerschote verkaufte Sorte. Die Schoten bekommen schnell Fäden (die mühselig entfernt werden müssen!) und sind nur begrenzt süß. Nächstes Jahr gibt es die nicht wieder.

Die andere Sorte sind die jungen Schoten unserer Erbsen, die ich aus einem Paket getrockneter Supermarkterbsen gezogen habe. Ich hatte sie gepflanzt, um die jungen Triebe für Salat zu ernten. Dias Beet mit ca. 1 1/2 m2 war dann aber doch zu viel für die Salaternte und sie durften weiter wachsen. Die Schoten sind super süß und praktisch ohne Faden. Die Erbsen sind etwas auf der mehligen Seite und definitiv besser als Trockenerbsen für den Wintervorrat geeignet.

Zutaten

  • Zuckerschoten
  • Koriander (Kraut)
  • Zwiebeln
  • Ziegenhartkäse oder Parmigiano Reggiano
  • Sahne
  • Knoblauch
  • Pfeffer&Salz
  • (Oliven-)Öl
  • Weißwein (optional)
  • Pasta (es geht fast alles außer Spaghetti)

Ich esse unheimlich gerne frisch geriebenen oder gehobelten Parmesan. Leider gibt es immer wieder Berichte über miese Haltungsbedingungen der Milchkühe und regional ist das Produkt auch nicht…

Zum Glück habe ich jetzt bei einem Erzeuger von Ziegenkäse in unserer Region einen tollen Hartkäse entdeckt, der für mich Parmesan beim Kochen ersetzen kann.

Zubereitung

Arbeitszeit: ca. 10 Min. / Koch-/Backzeit: ca. 15 Min. / Schwierigkeitsgrad:  einfach

Wenn Du die Zuckerschoten von eventuellen Fäden befreit hast, kannst Du schon mal die Pasta aufsetzen – so flott ist dieses Gericht fertig!

Die fein gewürfelte Zwiebel wird in Öl angeschwitzt bis sie glasig ist (nicht bräunen). Wenn Du das Rezept mit Wein kochst, löschst Du die Zwiebel mit etwas Wein ab und reduzierst die Sauce bei mittlerer bis niedriger Hitze fast vollständig.

Nun gibst Du die Sahne dazu und reduzierst die Sauce wieder etwas. Die Zuckerschoten brauchen jetzt nur noch ein paar Minuten in der Sauce zum garen. Gib etwas vom geriebenen Hartkäse als Bindung dazu (nicht zu heiß werden lassen) und mische ca. die Hälfte des gehackten Korianders in die Sauce. Wenn die Sauce ein bis zwei Minuten durchziehen konnte, kannst Du die Pasta mit der Sauce, etwas geriebenem Käse und frischem Koriander servieren.

Guten Appetit!

PastaKorianderZuckerschoten

Erbsen-Spargel-Frikassee

Erbsen-Spargel-Frikassee

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Frühsommer auf dem Teller!

Zutaten

  • Spargelabschnitte
  • frische Erbsen
  • Zuckerschoten
  • glatte Petersilie
  • frischer Estragon
  • Butter
  • Mehl (feines, kein Vollkorn)
  • Milch
  • Salz&Pfeffer

Zubereitung

Arbeitszeit: ca. 10-30 Min. / Koch-/Backzeit: ca. 20-30 Min. / Schwierigkeitsgrad: mittel

Wenn Du die Erbsen gepuhlt und den Spargel geschält und geschnitten hast, bringst Du den Reis nach der Absorptionsmethode auf den Weg. Wenn er in 15-20 Minuten fertig ist, sollte auch Dein Frikassee fertig sein.

Zerlasse dazu bei niedriger bis mittlerer Hitze Butter in einem Topf. In die geschmolzene Butter siebst Du Mehl, das Du einrührst, bis die Butter komplett gebunden ist. Das Mehl darf nicht so heiß werden, dass es bräunt!

In das Butter-Mehl-Gemisch rührst Du nach und nach mehr Milch ein, so dass eine cremige Béchamelsauce entsteht. Weiter gilt: nicht zu heiß, damit die Sauce nicht verbrennt.

Die Spargelabschnitte kannst Du vorkochen und jetzt dazu geben oder jetzt in der Sauce garen, wenn sie in dünne Scheiben geschnitten sind.

Du wirst beständig rühren müssen, damit die Sauce nicht anbrennt.

Wenn der Spargel weich wird, kannst Du die Erbsen dazu geben. Weitere 2-3 Minuten später folgen die Zuckerschoten und der Estragon.

Wenn die Zuckerschoten und Erbsen weich sind, aber noch etwas Biss haben, schmeckst Du Dein Frikassee mit Pfeffer und Salz ab und servierst es mit gehackter, glatter Petersilie.

Guten Appetit!

Erbsen-Spargel-Frikassee

Rhabarbersirup für leckere Schorlen

Rhabarbersirup

Bald geht die Rhabarbersaison zu Ende. Jetzt wird es höchste Zeit Rhabarbersirup für köstliche Rhabarberschorle herzustellen!

Zutaten

  • ein paar Kilogramm Rhabarber (1kg ~0.5-0.7l Saft)
  • Zucker (500g für jeden Liter gewonnenen Saft)
  • 75 ml Zitronensaft pro Liter Rhabarbersaft
  • etwas Wasser (~50ml/kg Rhabarber)

Zubereitung

Arbeitszeit: ca. 60 Min. / Koch-/Backzeit: ca. 120-180 Min. / Schwierigkeitsgrad: sehr einfach

Der Rhabarber wird in Stücke geschnitten und mit dem Wasser bei niedriger Hitze in einem Topf mit Deckel gekocht. Wenn der Rhabarber matschig ist und die Stücke nicht mehr erkennbar sind, wird die Pulpe durch ein Tuch abgegossen. Am Besten ist, die Masse im Tuch über Nacht abtropfen zu lassen. Widerstehe der Versuchung zu drücken, weil sonst der Sirup Schleier bekommt.

Zu dem Saft gibst Du je Liter 75ml Zitronensaft und 500g Zucker. Der Zucker wird unter leichtem Erhitzen aufgelöst. Die Temperatur sollte für ein paar Minuten über 80-90° liegen. Andererseits sollte der Sirup aber nicht kochen!

Den heißen Sirup kannst Du in warme Flaschen füllen, die Du im Ofen bei 100° sterilisiert hast.

Verdünnt wird der Sirup nach Geschmack 1:5 bis 1:10 mit Wasser. Ich serviere ihn gerne mit ein paar Blättern Minze und Eis.

Zum Wohl!

Rhabarbersirup

 

Eigene Brühe kochen

Brühe kochen

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Eigene Brühe ist lecker, man weiß, was drin ist, und sie verwertet vieles, was sonst in den Kompost oder Müll ginge. Heute haben wir z.B. Erbsen gepuhlt. Die Schalen könnten auf den Kompost – stecken aber voller Geschmack, der unsere Brühe leicht süßlich macht.

Zutaten

  • Zwiebeln
  • Sellerie (Stangen oder Knollen)
  • Erbsenschoten, Karottenschalen oder andere Gemüsereste
  • für Fleischbrühen: Knochen, Fettreste, Sehnen und Bindegewebe…
  • Knoblauch
  • Kräuter (heute: Thymian, Estragon, Dill)
  • frischer Lorbeer
  • Chili
  • Salz
  • Öl

Zubereitung

Arbeitszeit: ca. 45 Min. / Koch-/Backzeit: ca. 120-180 Min. / Schwierigkeitsgrad: sehr einfach

Die Zwiebeln, der Sellerie und die Gemüsereste (Fleischreste/Kochen) werden auf großer Flamme gut gebräunt (aber nicht verbrannt 😉 ). Wenn die Schalen der Zwiebeln ok sind (keine Verfärbungen), kannst Du sie einfach vierteln und mit der Schale in das heiße Öl geben. Du kannst alles in die Brühe geben, was keine faulen Stellen oder ähnliches hat.

Brühe kochen

Das gut gebräunte Gemüse (und Fleisch) wird mit reichlich heißem Wasser aufgegossen. Für eine kräftige Rinder- oder Wildbrühe kannst Du auch etwas Rotwein dazu geben und einkochen bevor Du Wasser dazu gibst. In diese Brühe kommen auch die Kräuter.

Ca. eine Stunde bevor die Brühe fertig ist, sterilisierst Du bei 100° im Backofen die Gläser. Ich nehme immer Gläser von gekauften Kirschen. Deren Deckel sterilisiere ich getrennt von den Gläsern, beim Abfüllen und nach Bedarf mit dem Wasserkocher.

Die Brühe muss zum Abschluss nur noch durch ein feinmaschiges Sieb in einen zweiten Topf abgegossen werden. Dabei solltest Du nicht zu doll drücken, weil die Brühe sonst sehr trüb wird.

Bevor ich die heiße Brühe in die heißen Gläser fülle, gebe ich das Salz dazu und schmecke sie ab. Dann wird sie mit einer Suppenkelle und einem Trichter abgefüllt. Die Deckel kommen sofort drauf. Sie sollten sich nach einiger Zeit von allein nach unten durchbeulen. Falls das nach 15-20 Minuten nicht passiert, ist die Dichtung des Deckels nicht mehr gut. Dann solltest Du die Brühe erneut aufkochen und mit neuem Deckel erneut abfüllen.

Die ausgekühlten Gläser mit Brühe lassen sich an einem dunklen Ort monatelang aufbewahren. Achte beim Öffnen auf ein Ploppen des Deckels und einen guten Geruch. Ploppt der Deckel nicht mehr und/oder riecht die Brühe merkwürdig, würde ich sie nicht verwenden.

Viel Spaß beim Reste verwerten und  nie-wiederBrühe-kaufen.