Feldversuch NoDig – Teil 2: Endlich hat der Winter ein Ende!

Hier kommt ein Update zum Projekt NoDig – Gärtnern ohne umzugraben. Mehr dazu auch in meinem ersten Video aus dem Garten.

Am 15.3. sollten nach meinem großen 2018-wird-DAS-Gartenjahr-Plan die ersten im Folientunnel vorgezogenen Pflanzen unter Vlies ins Freiland gesetzt werden. Am 29.3. sah es bei uns so aus:

Teich

In der ersten, diesjährigen Folge der schottischen Gartensendung Beechgrove Garden gingen die Moderatoren vor zwei Wochen davon aus, dass Schottland mindestens drei bis vier Wochen hinter normalen Jahren herhinkt. Das ist hier (an der dänischen Grenze) wohl auch der Fall.

Aller Unbill zum Trotz waren am 25.3. Koriander, Erbsen, Spinat und Zwiebeln aus der Anzucht im Folientunnel unter Vlies ins Freiland gewandert und haben den Schnee überlebt!

Mit ein paar hundert Gramm Ertrag führen die Erbsen (als Sprossen für Salat gepflückt) bisher die Ernteliste der Gemüse aus diesem Jahr an. Es sind einfache Erbsen aus dem Supermarkt, die zu viert oder fünf in Modulen von 84er Modulplatten im Folientunnel vorgezogen wurden.

Erbsensprossen
Erbsensprossen für Salat und zum Kochen – geerntet werden die Triebspitzen mit den obersten 4-5 Blättern.

Zusammen mit Rucola und Mizuna aus dem Herbst letzten Jahres bilden die Erbsensprossen die Grundlage unserer aktuellen Salatmischung.

Mizuna
Mizuna im Folientunnel aus Oktober 2017 – Wir ernten alle Blätter einer Pflanze mit der Schere. Die Pflanzen wachsen dann wieder nach.

Die Salatmischung wird mit Minze, Oregano, Vietnamkoriander, Bärlauch und Koriander noch etwas interessanter gestaltet. Bald sind dann auch Brunnenkresse, Dill und Sauerampfer wieder so weit.

Koriander
Koriander am 15.4. – teilweise schon bis auf wenige Blätter geerntet.

Dafür das ich das Gartenjahr 2018 im letzten Herbst nur bedingt vorbereitet habe, lässt sich das Experiment NoDig recht gut an. Wir haben seit Mitte März ungefähr zweimal in der Woche frischen Salat aus eigenem Anbau.

Und vielleicht kann ich meiner Frau das Rezept für den leckeren Rhabarberkuchen mit Baiser vom letzten Wochenende für dieses Blog entreißen.

Bisher kommen alle Pflanzen mit der Saat oder dem Auspflanzen in den sehr nitratarmen Grünkompost sehr gut klar. Die Herausforderungen sind eher der starke Windchill, der die gefühlte Temperatur auch bei Plusgraden wie Minus erscheinen lässt, und abwechselnde Perioden von Trockenheit und Nässe. Die Hochbeete und erhöhten Beete vermeiden weitgehend Probleme mit Staunässe. Dafür trocknen sie leichter aus.

Probleme mit Beikräutern habe ich praktisch keine. Die wenigen auftauchenden Keimlinge habe ich immer sofort bei anfallenden Arbeiten von den Beeten entfernt.

Ärgerlich waren Mäuse, die mir im Folientunnel über Nacht den gesamten Spinat vom Vorjahr und Steckzwiebeln aus 2018  weggeneit haben.

Das Wetter im April – Der Beleuchtungssensor ist defekt – so duster war es dann doch nicht. 😉
Rosmarinblüte im Folientunnel am 15.4.

 

Querbeetsalat mit Rote-Beete-Dressing

Querbeetsalat

Geschmackswertung: 5Sterne

Beim Querbeetsalat ist der Name Programm!
Die Inspiration stammt von einem Wildkräutersalat von Yotam Ottolenghi.
In den Salat kommen quer durchs Beet alle möglichen, verfügbaren Kräuter und Salate. Die Basis bilden die Salate. Die gehackten Kräuter liefern immer wieder andere geschmackliche Erlebnisse – je nachdem, was man gerade in den Mund bekommt. Das ist spannend und extrem lecker!

Zutaten

Nach Verfügbarkeit z.B.

– als Basis:

  • Pflücksalat
  • junge Blätter vom Spinat, Mangold oder Roter Beete
  • Rucola

– für den geschmacklichen Kick:

  • Vietnamkoriander, Brunnenkresse, Thaibasilikum, Basilikum, Basilikumblüten, Dill, Sauerampfer, Kurkumablätter, Kardamomblätter, Blätter vom tasmanischen Pfeffer, Minze, glatte Petersilie oder was immer Du magst! Aber Vietnamkoriander ist besonders lecker.

– für das Mundgefühl:

  • geröstete Sonnenblumenkerne
  • geröstete Kürbiskerne
  • geröstete Mandelsplitter
  • Knoblauchcroûtons

– für das Dressing:

  • Balsamico-Essig
  • Raps- oder ein Nussöl
  • eine kleine Rote Beete
  • Honig
  • Meersalz
  • nach Geschmack: etwas (körniger) Senf,  fein gehackter Knoblauch und etwas fein gehackte Chili

Zubereitung

Arbeitszeit: ca. 20 Min. / Koch-/Backzeit: 0 Min. / Schwierigkeitsgrad: einfach

Die Salate waschen, trocken schleudern (eine Salatschleuder ist kein Luxus!) und als mundgerechte Stücke in eine Salatschüssel oder in Salatschüsselchen zupfen.
Die Kräuter nach Möglichkeit nicht waschen, sondern einfach mit dem Messer in nicht zu kleine Stücke schneiden. Da darf gerne mal eine 1cm langes Stück oder ein ganzes Blatt drin sein.
Kräuter und Salate vermengen. Obacht, dass nicht alle Kräuter auf den Grund der Schüssel fallen.

Für das Dressing eine kleine Rote Beete mit einer groben Reibe zerkleinern. Die geriebene Rote Beete wird dann für mindestens zehn Minuten im Balsamico-Essig mit etwas Honig und Meersalz mariniert.
Anschließend werden das Öl und nach Geschmack auch Senf, Knoblauch und Chili in das Dressing eingerührt oder die ganze Mischung in einem Shaker (=altes Marmeladenglas) durchgeschüttelt.

Das Dressing kann man direkt über den Salat träufeln oder es jedem selbst überlassen, wie er/sie den Salat mag (trocken oder ertränkt).

Variation: Zusätzlich kann man geröstete Sonnenblumen- oder Kürbiskerne auf den Salat streuen. Auch klein gebröselter Ziegenfrischkäse passt sehr gut zur Roten Beete – aber dazu gibt es mal ein eigenes Rezept. 🙂