Nachdem wir mit unserer Ankunft in Großbritannien schon RHS Wisley den ersten Regen nach Wochen beschert hatten, schafften wir das ein paar Tage später noch viel intensiver in den Royal Botanical Gardens Kew.
Wochenlange Dürre hatte überall im Garten ihre Spuren hinterlassen. Saftiges Grün gab es nur, wo künstlich bewässert wurde. Die Rasenflächen waren überwiegend braun und nur dort noch grün, wo sie an bewässerte Beete grenzten. Viel Bäume zeigten schon herbstliche Farben – Mitte August.
Kew ist mit 120 ha rund dreimal so groß wie der größte botanische Garden in Deutschland (Berlin). Formal 1840 als botanischer Garten gegründet, geht die Geschichte aber deutlich über 300 Jahre zurück. Der königliche Palast Kew mit seinem Gemüsegarten und Ziergärten ist Teil des botanischen Gartens.
Vom Eingang nahe der Pagode kommend, begannen wir unseren Rundgang am Temperate House. Unter anderem die zahlreichen Gewächshäuser unterschiedlicher Bauart machen Kew auch für Menschen interessant, die sich eher für Architektur als für Pflanzen interessieren.
Zum mediterranen Garten kamen wir noch trockenen Fusses. Auf dem Weg waren ein paar interessante Pflanzen zu entdecken (wie natürlich überall in Kew…). Leider war der Tree Top Walk, der uns 2018 besonders gefallen hatte, wegen Umbauarbeiten gesperrt.
The Hive ist eine begehbare Installation, die mit Licht und Ton die sensorischen Daten aus einem Bienenvolk visualisiert und hörbar macht.
Den 2021 neu angelegten Gemüsegarten hätte ich gerne genauer angesehen, aber der Wolkenbruch, der zu der Zeit runterkam, war so heftig, dass wir uns zunächst in das Davies Alpine House flüchteten. Das braune auf dem Bild sind überflutete Wege im Gemüsegarten.
Das Wasser im Wasserfall des Steingartens wird sowieso gepumpt, aber ich stellte mir vor, dass es heute besonders kräftig floss.
Schon ziemlich durchnässt gingen wir ins Princess of Wales Conservatory, wo wir nicht die einzigen waren, die vor den Fluten flüchteten. Die Orchideen, die tropischen Pflanzen, die Teiche und auch die Kakteensammlung waren schön wie immer, doch eine Besonderheit entdeckten wir zwischen den fleischfressenden Pflanzen.
Die Maus sprang behende zwischen den Pflanzen umher und trank von den süßen Säften, die eigentlich Beute in die Becher der Pflanzen locken sollen.