Geschmackswertung:
Der Sommer hier im Norden war über weite Strecken kalt und nass. Der ursprüngliche Plan, in Schweden Kanu zu fahren, klang immer weniger erfreulich, je näher der Urlaub kam.
Dann zurück aus 2 1/2 Wochen Sonne pur in der Provence, führte mich der erste Gang zu Haus in den Garten. Dort fand ich
- größere Mengen Stangen- und Buschbohnen (größer als ich sie eigentlich mag… 🙁 ),
- Zuckermais,
- einen mittelgroßen Hokaidokürbis,
- Massen an Mangold,
- wild wuchernden Rucola,
- Spinat,
- etwas Neuseeländer Spinat,
- Unmengen an Brunnenkresse,
- Cherrytomaten aller Reifegrade,
- Mengen an roter Beete und
- eingelagerte Kartoffeln, bei denen die Krautfäule leider doch noch Opfer gefordert hatte (bäh).
Die Bohnen mussten als erste weg – etwas weiter und sie wären nur noch Masse für einen Eintopf gewesen. Doch was damit anfangen?
Fündig wurde ich bei meinem in diesem Sommer angepflanzten deutschen Estragon. Er hat einen herrlichen Anisgeschmack und ist angeblich winterhart (trotzdem werde ich noch versuchen Stecklinge im Haus zu überwintern).
Zutaten
- (Stangen-)Bohnen
- Zuckermais (1-2 Kolben)
- kleine, süße Cherrytomaten
- Zwiebeln
- Knoblauch
- frischer Estragon (kleine Handvoll frischer Blätter)
- 2-3 frische (!) Lorbeerblätter
- eine mittelscharfe, rote Chili
- Raps- und Olivenöl
- Meersalz
Zubereitung
Arbeitszeit: ca. 30 Min. / Koch-/Backzeit: ca. 20 Min. / Schwierigkeitsgrad: einfach – aber Timing ist wichtig
Säubere und schneide alle Gemüse vorab, da es bei diesem Gericht etwas auf das Timing ankommt, damit alle Gemüse perfekt gegart sind.
Die Bohnen säubern, Ansätze und eventuelle Fäden entfernen (das sind die zähen Rückseiten mancher Schoten), in Stücke von ca. 4 cm schneiden und in einem Dampfgareinsatz für einen Kochtopf ca. 10 Minuten dünsten. Ein Dampfgareinsatz sollte in keiner guten Küche fehlen und Du bekommst ihn für 5-10€ in gut sortierten Haushaltsgeschäften oder im Internet. Die Bohnen sollten noch gut Biss haben, da sie nachher mit den anderen Zutaten kombiniert werden. Sind sie zu früh soweit, kannst Du den Garvorgang mit eiskaltem Wasser stoppen.
Die geschälten Kolben Zuckermais werden für ca. 10 Minuten in Salzwasser gekocht. Auch hier kannst Du den Garvorgang durch kaltes Wasser abbrechen. Optimal ist natürlich alles passend gar zu haben. 🙂 Die Körner werden mit dem Kochmesser von den Kolben herunter geschnitten.
Die Zwiebeln werden in nicht zu kleinen Stücken bei mittlerer Hitze zusammen mit den Lorbeerblättern in Oliven- und Rapsöl gegart. Sie dürfen nicht verbrennen, sondern sollen weich und süß werden. Wenn Sie glasig werden, fügst Du die klein geschnittene Chili und den Knoblauch in feinen Scheiben hinzu. Dazu kommen 1-2 Minuten später die Cherrytomaten und die Maiskörner. Lass alles unter einem Deckel 3-4 Minuten köcheln – die Tomaten sollen etwas weich sein und füge dann die Bohnen und die gehackten Estragonblätter hinzu. Gib den Zutaten zwei Minuten, um sich kennenzulernen und um die Bohnen eventuell wieder aufzuwärmen. Schmecke das Gemüse mit Meersalz ab.
Durch die Süße aus Tomaten, Mais und Zwiebeln und den Anisgeschmack aus dem Estragon hat dieses Gericht fast eine fernöstliche Note. Sehr lecker!
Wir hatten dazu Kartoffelpüree mit Butterzwiebeln und Spiegeleier.