Tarte Tatin mit Roter und Gelber Beete

Tarte Tatin
4Sterne

Eine Tarte Tatin kann sowohl herzhaft als auch süß sein. Diese herzhafte Variante mit Roter und Gelber Beete sowie Ziegenfrischkäse und Rosmarin ist das perfekte, wärmende Essen für den Herbst.

Zutaten

Zubereitung

Du benötigst für dieses Rezept eine ofenfeste Pfanne oder eine runde Backform.

Für den Teig wird ungefähr 100g Butter in Würfeln in das Mehl geschnitten. Dazu kommen kommen gehackte Nadeln von einem kleinen Zweig Rosmarin (kleine Handvoll). Mit einer Hand knetest Du die Menge zu einer bröseligen Masse (die andere Hand bleibt sauber). Dann kommt das Ei dazu und es wird weiter geknetet, bis eine glatte Teigkugel entsteht. Vielleicht braucht es dazu noch ein paar Tropfen Wasser. Das „Tropfen“ ist wörtlich zu nehmen, da der Teig sehr schnell matschig werden kann. Decke die Teigkugel für den Rest der Vorbereitungszeit mit einem Wachstuch ab und stelle sie im Kühlschrank zum Ruhen.

Die Roten und Gelben Beete habe ich gründlich gewaschen und in 8-10mm dicke Scheiben geschnitten. Du kannst sie schälen, wenn Du auf die Nährstoffe verzichten und gerne etwas mehr arbeiten möchtest. 😉

Die Scheiben wurden mit dem Dampfgareinsatz im Schnellkochtopf wenige Minuten (~5) vorgegart.

In der ofenfesten Pfanne wird die restliche Butter geschmolzen. Dazu kommt der Rest des grob gehackten Rosmarins und der Lorbeer. Bei Lorbeer ist Vorsicht geboten, weil er in heißer Butter leicht „explosiv“ werden kann. Besser nicht zu stark erhitzen, sondern rausnehmen, wenn die Butter allmählich heiß wird. Dann kommt etwas Honig dazu (~ 1 Esslöffel).

Wenn Butter und Honig karamellisieren, nimmst Du die Pfanne vom Herd und legst die Scheiben der Gelben und Roten Beete leicht überlappend in Kreisen in die Pfanne. Diese kannst Du mit etwas frisch gemahlenem Pfeffer und Salz würzen. Darauf kommen die Ziegenkäsetaler.

Heize den Ofen auf 180° (Umluft) vor.

Der Teig wird zu einer Scheibe ausgerollt, die etwas größer als der Durchmesser deiner Pfanne ist. Diese Scheibe kannst Du vorsichtig auf das Nudelholz wickeln und dann über der Pfanne abrollen.

Tarte Tatin vor dem Backen

Die Ränder werden in die Pfanne gedrückt. Damit Dampf entweichen kann, wird die Oberfläche eingestochen. Das Ganze geht jetzt für 30-40 Minuten oder bis der Teig goldbraun ist in den Backofen.

Tarte Tatin nach dem Backen und vor dem Stürzen

Lass die Tarte ca. 10 Minuten abkühlen. Dann wird ein Teller auf die Pfanne gelegt und die Tarte Tatin gestürzt. Wenn Du zu lange wartest, kann das Karamell am Pfannenboden kleben bleiben.

Die Tarte Tatin wird warm serviert – falls Reste nachbleiben sollten, schmecken diese aber auch kalt. Dazu kannst Du einen frischen Blattsalat servieren.

Guten Appetit!

Tarte Tatin mit Gelber und Roter Beete servierfertig

Gewächshaus Agronom von Averto: Meine Erfahrungen

Tunnelgewächshaus Agronom

Im Mai 2022 habe ich beim lettischen Anbieter Averto.de ein Gewächshaus Agronom 6x4m mit 10mm Polycarbonat-Eindeckung gekauft. Nach dem Chaos mit einem anderen Anbieter hoffte ich auf weniger Probleme…

In Kürze:

  • teure Lieferung
  • schwierige Kommunikation
  • kein kulanter Service bei Mängeln
  • mäßige Warenqualität
  • russischer Hersteller

Lieferung

Die Anlieferung war nicht ohne Probleme. Sie war für Montag angekündigt und am Donnerstag davor (Himmelfahrt) kam eine Mail, dass man Freitag liefern würde. Da waren wir noch im Urlaub und der Termin ließ sich auch nicht mehr ändern.
Der Fahrer sprach kein Deutsch oder Englisch und die Übersetzerapp war in unserem Funkloch nutzlos. Der Nachbar, der die Lieferung annahm, konnte zum Glück den Fahrer überreden, in unsere Sackgasse rein zu fahren, was dieser zunächst verweigerte. Achtung: Laut Lieferbedingungen hätte er 300m entfernt am Ortseingang abladen können! Auch den Hinweis, dass eine Person zum Abladen da sein muss, sollte man ernst nehmen, da der Lastwagen über keine Hebebühne o.ä. verfügte. Für einen Lieferpreis von 714,-€ ein echtes Schnäppchen…

Aufbauanleitung, Packliste / Stückliste Gewächshaus Agronom

Leider bin ich nicht sofort dazu gekommen, das Gewächshaus aufzubauen, habe aber natürlich die Sendung auf Vollständigkeit überprüft. Dabei habe ich aber das kleine Sternchen in der Aufbauanleitung übersehen, dass die mitgelieferten Schrauben nicht für die Materialstärke unserer Eindeckung geeignet sind. Als ich dieses mit Hinweis auf die 2-jährige Gewährleistung im Oktober reklamierte, schrieb man mir, ich hätte drei Monate lang reklamieren können. Jetzt nicht mehr. Die Frage, wie 35 Millimeter lange Schrauben 40mm Eindeckung ohne Kompression halten sollen, wurde nicht beantwortet. Dann kam zunächst nichts mehr.

Spätestens wenn man die Polycarbonatplatten der Giebelseiten mit Abschlussprofilen versieht, halten die 25mm Schrauben nichts mehr. Da die Abschlussprofile nur ca. 1,5-2mm zusätzlich auftragen, ist klar, warum der Hersteller die 25mm Schrauben nur bis 6mm Eindeckung für geeignet hält. Andere Schrauben zu beschaffen ist nicht so einfach, da die nächst größere Länge von 35mm durch die 10mm Eindeckung und die 20mm Metallrahmen durchgeht.

Zu kurze, mitgelieferte Schrauben
Zu kurze, mitgelieferte Schrauben

Reklamation und Service

Auf der Shopseite des Gewächshauses habe ich ein Stahlfundament für 160,-€ mitbestellt. Beim Aufbau stellte sich heraus, dass es nicht zu den Maßen und Bohrungen des Gewächshauses passte. Eine Anfrage nach kulanter Regelung wurde mit dem Hinweis abgebügelt, ich hätte nachfragen müssen, ob das (zusammen mit dem Gewächshaus auf einer Seite angebotene) Fundament mit der bestellten Variante kompatibel ist. Der Hinweis auf die Shopseite wurde nicht mehr beantwortet. Das Fundament wanderte als Metallschrott in eine Werkstattecke.

Google-Rezension bringt Bewegung

Nachdem ich meine Erfahrungen mit dem Gewächshaus Agronom von Averto auf Google Maps ausführlich und negativ bewertet habe, kam etwas Bewegung in die Sache.

Man bot mir an, das Fundament auf eigene Kosten zurückzuschicken. Dann würde man nach Zustand der Ware, Vollständigkeit und Vorhandensein der Originalverpackung entscheiden, was ich erstattet bekommen würde. Die „Originalverpackung“ bestand übrigens aus etwas Klebeband, das die Metallprofile zusammenhielt und einem kleinen Pappkarton mit Schrauben und einer russisch beschrifteten Skizze des Fundaments.

Der zeitliche und finanzielle Aufwand für eventuell ein paar Euro zurück war mir dann zu viel, insbesondere auch weil der Verkäufer uneinsichtig blieb, dass die Aufbauanleitung explizit die Verwendung der mitgelieferten Schrauben ausschloss: „Wir hatten nie Probleme mit diesem Modell, das mit 10 mm Polycarbonat bedeckt ist.“

Russisches Produkt

Beim Auspacken stellte ich auch fest, dass Averto nicht der Hersteller des Gewächshauses ist, sondern dieses aus Russland bezieht. Das wäre drei Monate nach dem Angriff auf die Ukraine ein Ausschlussgrund für mich gewesen.

Qualität

Die Maßhaltigkeit der Teile ist nicht sonderlich gut. Die Bögen der Giebel waren 403cm respektive 404cm weit, die anderen Bögen deutlich unter 400cm. Dadurch kommt es beim Aufbau zu Spannungen und Verformungen. Das Stahlgerüst des mit 600x400cm verkauften Gewächshauses ist tatsächlich 602x404cm groß. Zum Glück habe ich die Fundamente erst gebaut, als es da war. Interessanterweise weist die russische Aufbauanleitung des Herstellers die korrekten Maße aus.

Im Shop fehlt ein Hinweis darauf, dass unbedingt Abschlussleisten für die Polycarbonatplatten mitgekauft werden müssen. Vielleicht liegt es daran, dass nur für die 10mm starke Eindeckung keine Abschlussleisten im Angebot sind (Stand Oktober 2022). Wenn man diese Abschlussleisten allerdings anbringt, sind nicht nur die Schrauben endgültig zu kurz (s.o.) sondern auch die Vierkantstücke der Fenstergriffe greifen nicht mehr in die Haltebleche der Einreiber ein…

Zu kurzer Vierkant am Einreiber bei Montage von Abschlussprofilen
Zu kurzer Vierkant am Einreiber bei Montage von Abschlussprofilen

Die Aufbauanleitung ist sehr schlecht gemacht. Dasselbe Bauteil hat in Zeichnungen, Listen und Text schon mal verschiedene Namen (teils auch fachlich falsche). Die Anzahl der Querstreben ist in einer(!) Zeichnung mit drei verschiedenen Werten ablesbar – und keiner der Werte stimmt! Die kyrillische Anleitung auf der Seite des russischen Herstellers zeigt auf den Bildern einige Details, die in der deutschen Anleitung einfach fehlen. Das waren nur die Highlights.

verwirrende Skizze in Aufbauanleitung
Es sind nicht 10 (rot), nicht 9 (lila) oder 8 (blau) sondern 11 Querstreben…

Ehrlich war der Anbieter beim Hinweis auf die Windbeständigkeit. Angegeben ist das Gewächshaus mit bis zu 20 m/s also 72 km/h. Ob die Konstruktion dem standhält, halte ich für fraglich. Durch längere Schrauben, durch Verdreifachung der Anzahl der Schrauben zur Befestigung der Eindeckung, durch zusätzliche Windrispenbänder und durch zusätzliche Metallbänder über die Dacheindeckung habe ich die Konstruktion widerstandsfähiger gemacht. Zusätzlich habe ich von den vier mit filigranen Scharnieren angebrachten Türen, die fast die gesamten Giebelflächen einnehmen, zwei fest mit dem Rahmen verschraubt.

Wer Wert darauf legt, dass die Wärme im Gewächshaus bleibt, sollte außerdem zusätzliche Anschlagleisten mit Dichtungen an den Türrahmen anbringen, da die Luftspalte 5mm deutlich überschreiten. Gleiches gilt für die Fenster. Der Austausch der filigranen Scharniere von Türen und Fenstern macht ebenfalls Sinn.

Zusätzliche Dichtleisten an Fenstern und Türen des Gewächshauses
Zusätzliche Dichtleisten an Fenstern und Türen

Weil die Fenster über keine Scheren oder anderen Vorrichtungen verfügen, um ein vollständiges Umschlagen zu verhindern, habe ich Reste der Montagebänder für die Windrispenbänder als Stopper eingebaut.

Da die mittlere Bahn der Dacheindeckung überlappend über den seitlichen Bahnen liegt, hat sie 10mm Abstand von der Rahmenkonstruktion. Das Polycarbonat ist flexibel genug, um es zur Mitte hin auf die Rahmen drücken zu können. Ich habe mich entschieden, überall Zulagen aus alten Leisten einer Teak-Sitzbank dazwischen zu legen. Dadurch ist die Montage spannungsfrei.

Die Korrosionsbeständigkeit des Rahmens wird interessant. Nach gerade einmal fünf Monaten muss ich schon erste Stellen der „Feuerverzinkung“ nacharbeiten.

Fazit meiner Erfahrungen mit dem Gewächshaus Agronom

Im Vergleich zu einem Folientunnel ist der Aufwand beim Bau des Gewächshauses Agronom sehr hoch – wenn man es vernünftig macht. Außerdem fallen erhebliche Mengen an Verpackungsmüll an, da beide Seiten der Eindeckung mit Schutzfolien bezogen sind. Unsere 240l Wertstofftonne war voll. Vom Material wäre das schon eine Folie für einen Tunnel!

Das Gewächshaus ist in der gelieferten Form eher ein „Serviervorschlag“ als ein kompletter Bausatz. Natürlich kann man es wie geliefert aufbauen und benutzen. Die fehlenden Abschlussprofile für die Polycarbonateindeckung (Algenbildung und eindringender Dreck) und die zugigen Spalten an Fenstern und Türen sprechen aber dagegen. Die zu kurzen Schrauben stellen sogar unterhalb der versprochenen 20m/s Überlebenswindgeschwindigkeit eine echte Gefahr für den Bestand des Gewächshauses dar.

Da zum Kaufpreis des eigentlichen Gewächshauses noch Frachtkosten, das unbrauchbare Fundament, ein brauchbares Fundament, die Abschlussleisten, Silikon, zusätzliche Montagebänder, Metallprofile, Schrauben und Scharniere kamen, was den Preis mehr als verdoppelte, würde ich das Gewächshaus nicht wieder kaufen.

Es hat ein tolles Raumgefühl, aber verglichen mit dem Aufwand für einen Folientunnel gewinnt dieser immer. Preislich ist das Gewächshaus natürlich noch weit von einem Glasgewächshaus entfernt, aber die Zukunft muss zeigen, wie stabil die Konstruktion ist und wie lange das Polycarbonat durchhält.

Immerhin könnte ich die Unterkonstruktion später auch noch mit Folie überziehen, falls die Eindeckung ersetzt werden muss…. 😉